Pudding
Vielleicht haben Sie sich die Frage „Was ist Pudding?“ noch nie gestellt. Wir beantworten sie trotzdem. Und die Antwort ist spannend – versprochen. Staunen werden Sie vermutlich auch über die Vielfalt von Pudding. Denn Pudding ist nicht nur cremig wie Vanillepudding oder Schokoladenpudding, sondern auch körnig, kloßähnlich, kunterbunt oder einfach nur ein süßes Resteessen. Außerdem geben wir in unserer kleinen Warenkunde Tipps, wie man Pudding selbst machen kann – auch für besondere Ernährungsformen.
Googeln Sie mal aus Spaß und Sie werden sehen: Puddingrezepte gibt es beinahe so viele wie Katzenvideos. Das liegt vermutlich daran, dass die Basis von Pudding so wenige Zutaten enthält, dass man sie fast beliebig um eine geschmacksgebende Zutat ergänzen kann, und schon hat man einen neuen Pudding kreiert. Das bringt uns zu der Frage: „Was ist Pudding überhaupt?“ Der Blick in ein einschlägiges Wiki bringt uns dann doch ein bisschen zum Staunen, denn dort heißt es knapp, Pudding sei der im deutschen Sprachraum gebräuchliche umgangssprachliche Ausdruck für eine Süßspeise, die mit Speisestärke angedickt werde. Liest man weiter, wird es dann doch noch komplexer – vor allem, wenn wir über die Landesgrenzen blicken.
What’s for pudding? Pudding natürlich!
In Frankreich beispielsweise liebt man Crème Caramel. Die süße Spezialität besteht aus einer glatten Vanillecreme, die mit einer Karamellsoße überzogen ist. Sie wird in einer Form gebacken, die mit Karamell ausgekleidet ist, und dann gestürzt serviert, sodass die Karamellsoße über den Pudding läuft. Délicieux! Flüssig mag man Pudding in den Niederlanden. Der Vla steht im Kühlregal jedes Supermarkts und ist zweifellos so etwas wie die Nationalsüßspeise. Beim Dubbel Vla sind zwei verschiedene Sorten in der Verpackung abgefüllt – meist Schoko-Vanille, Erdbeer-Vanille oder Vanille-Karamell –, die beim Ausgießen Muster bilden.
Noch verrückter wird es in England. Dort wird der Begriff Pudding deutlich weiter gefasst. Er wird oft sogar als Synonym für Dessert verwendet. Wenn jemand fragt „What’s for pudding?“, so erkundigt er oder sie sich danach, welchen Nachtisch es gibt. Zu den Klassikern zählen dort auch nicht Vanille- oder Schokopudding, sondern Varianten, die wenig mit unserem Pudding gemeinsam haben. Da ist zum Beispiel der Sticky Toffee Pudding, ein mit Toffee-Soße überzogener Kuchen, der oft mit Datteln oder anderen Früchten zubereitet wird. Oder der Christmas Pudding, eine Art Serviettenkloß, der aus Rinderfett, Trockenfrüchten, Brotkrumen, Eiern, Gewürzen und Alkohol besteht und der zum namensgebenden Fest auf den Tisch kommt. Und natürlich der berühmte Yorkshire Pudding, ein herzhafter, aufgegangener Teig, der oft als Beilage zu Roastbeef serviert wird. Der Bread and Butter Pudding eint die Inselbewohner dann wieder mit den Bewohnern des europäischen Festlands, denn Brotpudding kennt man in vielen Ländern. Auf ihn kommen wir später noch mal zurück.
Warum Pudding glücklich macht
Bliebe als Nächstes die Frage zu klären: Warum ist Pudding so beliebt? Eine der Antworten liegt sicher in unserer Kindheit. Pudding ist einfach der Nachspeisen-Klassiker auf dem Familientisch. Er wurde noch warm nach dem Abendessen serviert, und den Topf durfte man auch ausschlecken. Und dann diese seidige, samtige Textur! Ein Genuss für die Sinne und irgendwie beruhigend. Pudding ist ein Seelenwärmer und so etwas wie eine Umarmung in einer Schüssel.
Praktische Aspekte hat die Vorliebe für Pudding natürlich auch. Zum einen ist er herrlich unkompliziert, denn die Zubereitung ist kinderleicht. Und dann ist er unglaublich wandelbar. Ob Schoko-, Vanille- oder Fruchtpudding, es gibt immer eine Sorte, die den individuellen Geschmack trifft. Mit einem leckeren Topping versehen, wird aus Pudding eine Nachspeisen-Kreation, die absolut gästetauglich ist. Außer als eigenständiges Dessert macht sich Pudding auch gut als Füllung in Kuchen und anderen Backwaren.
Unsere liebste Sorte – und wie man Pudding selbst macht
Fragt man den promovierten Vater des Tütenpuddings, dann ist Vanille die beliebteste Puddingsorte. Statt zum Instantprodukt können Sie aber genauso gut zu Kühl- und Vorratsschrank greifen, denn so ein Vanillepudding ist ratzfatz selbst gemacht. Ebenso überschaubar wie der Zeitaufwand ist die Zutatenliste. Um vier Puddingfans glücklich zu machen, benötigen Sie einen halben Liter Vollmilch, eine Vanilleschote, zwei Eigelb, 40 Gramm Speisestärke und 60 Gramm Zucker. Zur Zubereitung werden Stärke und Eigelb in ein wenig kalter Milch glatt gerührt und später in die erhitzte Zucker-Vanille-Milch gegeben. Dann wird das Ganze sorgsam verrührt und aufgekocht. Nun entweder warm genießen oder erkalten lassen. Alles, was dieses Grundrezept übersteigt, ist Kür. Ob Sie nun Eischnee unterheben, Erdbeersoße darübergeben oder Butterkekse darin verarbeiten – werden Sie einfach selbst kreativ.
Wäre da noch das Thema Haut. Die einen löffeln sie ungestört weg, die (meisten) anderen verzichten gerne auf die feste Deckschicht. Die vermeidet man mit einem einfachen Trick: Decken Sie den frisch gekochten Pudding mit Frischhaltefolie ab. Die Folie muss direkt aufliegen, es dürfen sich darunter keine Luftbläschen bilden. Weil auf diese Weise keine Flüssigkeit verdunstet, bleibt der Pudding an der Oberfläche schön cremig. Alternativ können Sie den noch heißen Pudding mit Zucker bestreuen, auch er verhindert die Bildung von Haut.
Pudding aus Grieß, Brot und Fruchtsaft
Grießpudding: ein weiterer Klassiker, der uns an Oma und Kindheit erinnert. Im Unterschied zu Vanillepudding wird Grießpudding mit Weizengrieß zubereitet, der in Milch aufgekocht wird, was ihm eine leicht körnige, aber dennoch weiche Konsistenz verleiht. Geschmacklich ist Vanillepudding süßer und intensiver, während Grießpudding schön mild nach Milch schmeckt. Oft wird er mit Zimt oder Früchten serviert.
Brotpudding: Nicht nur in England liebt man diesen besonderen Pudding, der gleichzeitig ein wunderbares Resteessen ist. Brotpudding gibt es als herzhafte und süße Variante. Süß wird er aus altem Brot, Butter, Milch, Eiern, Zucker und Gewürzen wie Zimt oder Vanille hergestellt. Dazu wird das Brot in kleine Stücke geschnitten und mit der Eier-Milch-Mischung getränkt, bis es weich ist. Ganz nach Geschmack kann man Rosinen, Nüsse oder Schokoladenstücke hinzugeben. Anschließend wird die Mischung im Ofen gebacken, bis sie goldbraun ist.
Wackelpudding: Auch als Götterspeise oder Wackelpeter bekannt ist der durchsichtige Pudding aus Gelatine oder Agar-Agar, Zucker, Aromen und Farbstoffen sowie Wasser oder Fruchtsaft. Im Gegensatz zum klassischen Pudding, der milchig-cremig ist, hat Wackelpudding eine geleeartige Konsistenz. Er wird kalt serviert und macht mit seiner charakteristisch wackelnden Textur Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß. Während klassischer Pudding reichhaltig und samtig schmeckt, ist Wackelpudding leicht, erfrischend und fruchtig.