Zwei Gastronomen möchten ein Restaurant gründen und nutzen hierzu den Leitfaden zur Existenzgründung.

Name und Marke Ihres Unternehmens

Ein einprägender Unternehmens- und Markenname ist essentiell für den Erfolg Ihres Restaurants. Sie wollen schließlich im Gedächtnis Ihrer Gäste bleiben und sich regelmäßig über den Besuch Ihrer Kunden freuen. Deshalb sollte der Name gut gewählt sein. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie auf dieser Seite.

Die Marke - Der Name ist Programm

Der Name Ihres Restaurants ist viel mehr als die bloße Aneinanderreihung von Buchstaben. Der richtige, zu Ihnen, Ihrer Küche und Ihrem Konzept passende Restaurantname ist Werbebotschaft, Qualitätsversprechen und Kundenbindungsmöglichkeit in einem. Seien Sie authentisch, originell und finden Sie einen Namen, der sich gut merken lässt, dann werden Ihre Kunden schon gebunden und sind interessiert, noch bevor sie bei Ihnen durch die Tür kommen.

Nicht hetzen!

Vermeiden Sie Schnellschüsse und „lustige Einfälle“! „Papa pupst“ kann sich originell anhören, wenn Sie ein Restaurant vor allem mit Sauerkraut- und Zwiebelgerichten auf der Karte eröffnen wollen, es ist aber sicher davon auszugehen, dass der Name nur eine ganz bestimmte, sehr spezielle Zielgruppe ansprechen wird. Wenn Ihnen das genügt: gut. Beim leisesten Zweifel sollten Sie aber noch einmal neu nachdenken. Vielleicht wäre dann „Kraut und Rüben“ doch die bessere Idee.

Und eines sollten Sie ebenfalls nicht vergessen: Ist die Marke einmal eingetragen oder registriert, dann ist es äußerst schwierig, sie umzubenennen, wenn sie sich dann doch nicht als so geeignet herausstellt. Abgesehen davon, dass Sie eine neue Homepage aufsetzen, Ihr Briefpapier neu gestalten, das Restaurant-Branding austauschen müssen – wenn Ihre Kundschaft denkt, dass Ihr Laden dichtgemacht hat und nun durch einen neuen ersetzt wird, beginnen Sie auch an der Akquisefront noch einmal ganz von vorn.

Was ist eine Marke?

Die Marke ist meist mehr als der Name, sehr oft sind auch gestalterische Elemente im Spiel. „Zum Anker“ hat typischerweise einen Anker im Logo, „Tante Trudels Pfannekuchen“ eine Bratpfanne und „Bertholds beste Burger“ einen Rinderkopf, einen Grillwender oder ein Küchenmesser. Beides kann geschützt werden, allerdings nur dann, wenn Ihnen das Kunststück gelingt, Namen und Logo so zu gestalten, dass keinerlei Verwechslungsgefahr mit anderen Unternehmen aus Ihrer Branche besteht.

Eine vollständige Marke besteht aus:

  1. Logo
  2. Firmennamen
  3. Bildern und/oder Zeichnungen
  4. Symbolen und festen Begriffen
  5. Sprüchen (Claims) und Botschaften
  6. Schutz – überprüfen Sie, ob der Markenauftritt geschützt werden kann

Darauf sollten sich bei der Wahl der Marke und des Namens achten:

Gerade in der Gastronomie ist die Konkurrenz riesig, darum sollten Sie sich bei der Namensfindung ruhig ein bisschen Mühe geben. Schließlich muss Ihre Marke mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen:

Sie muss einen hohen Wiedererkennungswert haben.

Wenn Sie in Mecklenburg ein Strandcafé „Wanderdüne“ nennen, dann ist das nicht besonders originell. Eröffnen Sie aber in München einen veganen Burgerladen mit dem Namen, dann sieht die Sache schon anders aus (abgesehen davon, dass der Name leider nichts mit Ihrem Konzept zu tun hat, aber das ist in diesem Zusammenhang eine andere Sache).

Sie muss sich von der Konkurrenz abheben.

„Pizza Pedro“ oder „Eiscafé Napoli“ macht es Ihren Kunden schwer, Sie aus der Masse herauszulesen. Nennen Sie Ihre Pizzeria „390 Grad“ oder das Eiscafé „Milcheisgötter“, dann fällt das schon entschieden leichter.

Sie muss sich gut abbilden lassen.

Kleine Schrift, viele Schnörkel, große Grafik, Wort mit Foto – alles das ist nichts, was gut aussieht und leicht wiedererkannt wird. Bedenken Sie immer, dass die Marke an der Wand und auf dem Aushängeschild ebenso gut funktionieren muss wie auf der Speisekarte, dem Flyer, einer Visitenkarte und nicht zuletzt auf Ihrer Homepage. Einfach, klar und deutlich sollte sie sein. Das gilt für die Großstadt übrigens genauso wie für Gastronomiebetriebe auf dem Land.

Sie soll Ihre Zielgruppe ansprechen.

Ein stilisiertes Street-Art-Graffiti „Fuck“ ist bestimmt nichts, womit Sie Ihr Ausflugscafé auf dem Land schmücken möchten. Wenn Sie aber – um bei dem Beispiel zu bleiben – in München ein veganes Restaurant eröffnen, dann können Sie es ruhig „Gottes grüne Wiese“ nennen, weil die urbane Zielgruppe einfach anders tickt und grün und Wiese durchaus auf Pflanzliches hinweisen.

Und fallen Sie nicht auf die Idee herein, nur Leute bis 40 würden in Restaurants gehen! Die zahlungskräftigsten Kunden sind über 50 Jahre alt, und die sollen am liebsten zu Ihren Stammgästen werden.

Festlegung einer einheitlichen Corporate Identity

Haben Sie Ihren perfekten Namen gefunden und das passende Logo entworfen, sollte sich dieser Auftritt wie ein roter Faden durch Ihre Kommunikation ziehen, online, offline und auch innen im Gastro-Betrieb. Denn bedruckte Schürzen, Servietten und individualisierte Speisekarten sind keineswegs bloße Spielerei. Sie vermitteln vielmehr ein Gefühl von Wertigkeit, Kompetenz und Selbstvertrauen.

Wer seine Marke zeigt, traut ihr auch etwas zu.