Gute-Laune-Kringel: Donuts
Vergleicht man Fettgebackenes mit einer Familie, dann wäre der Donut wohl das durchgeknallte Nesthäkchen. Lange nach Berliner, Krapfen, Quarkbällchen und Co eroberte er sich hierzulande Plätze in den Auslagen der Gebäckvitrinen. Weil er so bunt, so völlig unkorrekt süß und fettig ist, lieben wir den Donut besonders. Er ist das „Gönn-ich-mir“ unter den Trendfoods und glamouröser Botschafter US-amerikanischer Esskultur. Wir gehen dem Hype um den unwiderstehlichen Kringel auf den Grund und beschäftigen uns mit der Herkunft des Donuts, seinen Bestandteilen und Zubereitungsarten sowie mit der Frage, wie man Donuts – zu Hause und in der Gastronomie – selbst machen kann.

Herkunft von Donuts
Vermutlich wurden bereits im antiken Rom und in Griechenland Teigbällchen frittiert und mit Honig gesüßt verzehrt. Das deutsche Kochbuch „Küchenmeisterei“ erwähnte gefüllte Krapfen im Jahr 1485 zum ersten Mal. Im 17. Jahrhundert erfanden dann unsere niederländischen Nachbarn mit den Oliekoek (Ölkuchen) bzw. den Oliebollen (Ölbollen) die Vorläufer der heutigen Donuts. Siedler brachten die kleinen Kalorienbomben aus Hefeteig Anfang des 19. Jahrhunderts in die USA, genauer: in die Kolonie New Amsterdam, das heutige New York. Dort wuchs der Appetit auf die neuartigen Krapfen schnell – und mit ihm der Durchmesser des Backwerks. Im XXL-Format ließ sich der Teig jedoch nicht mehr richtig durchbacken. Während er außen schön goldbraun wurde, blieb sein Inneres weich und zäh. Bis jemand auf die Idee kam, ein Loch in die Mitte des Teigballens zu stanzen. Nun ließ sich das Gebäck perfekt frittieren und wurde rundum gleichmäßig braun. Das Patent für den ersten Donut-Lochstanzer meldete der Ingenieur John F. Blondel aus dem Bundesstaat Maine am 9. Juli 1872 an. Der Tüftler wird kaum geahnt haben, dass er damit den Weg für eine Massenindustrie ebnete.
In Deutschland wurden Donuts vergleichsweise spät eingeführt. Erst 1999 eröffnete die US-Kette Dunkin’ Donuts ihre erste deutsche Filiale in Berlin. Zuvor waren ähnliche Fettgebäcke hierzulande schon verbreitet, jedoch ohne das typische Loch. Aktuell plant die amerikanische Donut-Kette Krispy Kreme, in den deutschen Markt einzutreten, mit ersten Filialen in Berlin und weiteren Städten.

Bestandteile und Zutaten von Donuts
Doch wie werden Donuts eigentlich gemacht? Der Grundteig ist ein simpler Hefeteig, meist bestehend aus den Zutaten Mehl, Zucker, Hefe, Eier, Milch und Butter bzw. Öl, wodurch die Gebäckkringel ihre weiche und luftige Konsistenz erhalten. Ihren einzigartigen Charakter erhalten Donuts durch ihre individuelle, oft bunte und üppige Glasur. Sie verleiht ihnen nicht nur ein glänzendes Finish, sondern ermöglicht auch eine riesige optische und geschmackliche Vielfalt. Klassische Glasuren bestehen aus (weißem oder eingefärbtem) Zuckerguss, verfeinert mit Bestandteilen wie Vanille, Kakao oder Fruchtsaft. Besonders beliebt sind Donuts mit Schokoladenglasur aus Vollmilch-, Zartbitter- oder weißer Schokolade. Es gibt auch gefüllte Donuts, die kein typisches Loch in der Mitte haben und eher an Berliner erinnern. Ihre Füllung kann aus Marmelade, Pudding, Nutella oder Vanillecreme bestehen. Für Donut-Füllungen eignen sich im Prinzip aber alle Cremes mit einer dickflüssigen, aber spritzbaren Konsistenz.
Dass die Grenzen zwischen Donuts und Berlinern fließend sind, beweist das Café „Sammy’s Berliner Donuts“, das die traditionellen Berliner Pfannkuchen inspiriert durch die Donut-Kultur auf eine neue Stufe hebt. Fest steht: Ob mit Füllung oder bunter Glasur, einfach gezuckert oder mit aufwendigem Topping – Donuts gibt es in unzähligen Variationen für jeden Geschmack. Sogar wer sich vegan ernährt, findet inzwischen überall den passenden Kult-Kringel. Nicht nur in Berlin.
Zubereitungsarten von Donuts
Im Handel sowie in speziellen Cafés und Gastronomien gibt es eine so große Auswahl an kreativen Donuts, dass Sie sich vielleicht gerade fragen, warum man Donuts selbst machen sollte. Die Antwort ist einfach: Es macht Spaß, selbst kreativ zu werden, und frisch gebacken schmecken Donuts natürlich noch besser. Zubereiten können Sie die süßen Kringel auf zwei Arten: frittieren oder backen.
Frittiert werden Donuts entweder ganz klassisch in einer Fritteuse oder in einem Topf bzw. einer Pfanne mit hohem Rand. Um die Kringel perfekt in Form zu bringen, gibt es spezielle Stanzer, die den Donut samt Loch in einem Arbeitsschritt aus dem ausgerollten Teig lösen. Ein einfacher Kreisausstecher mit einem Durchmesser von rund zehn Zentimetern tut es aber auch, das Loch können Sie dann mit einer Spritztülle ausstechen. Das Frittieren ist die klassische Zubereitungsart, sie verleiht den Donuts ihre typische Textur und den charakteristischen Geschmack.
Für eine fettärmere Alternative können Sie Donuts auch im Backofen zubereiten. Hierfür wird der Teig in spezielle Donut-Formen gefüllt und gebacken, bis die Kringel goldbraun sind. Die Formen gibt es in verschiedenen Größen, sodass Sie damit auch Mini-Donuts herstellen können, beispielsweise fürs Frühstücksbuffet. Speziell für Mini-Donuts gibt es zudem spezielle Donut-Maker, die ähnlich wie ein Waffeleisen funktionieren und praktisch sind für alle, die regelmäßig Donuts backen. Wer auf die Schnelle Donuts benötigt, kann auch auf Tiefkühlware zurückgreifen. Tiefgekühlte Donuts müssen in der Regel nur kurz aufgetaut werden und sind dann servierfertig.
In der Gastronomie und in Großküchen ist bei der hauseigenen Zubereitung von Donuts Profi-Equipment gefragt. Hier kommen spezielle Fritteusen oder Maschinen zum Einsatz, die eine gleichmäßige und effiziente Produktion in kurzer Zeit ermöglichen. Wegen ihrer hohen Produktionskapazitäten eignen sich Donut-Maschinen, Frittiertische und Co vor allem für spezialisierte Shops, Cafés oder Catering-Einrichtungen. Oder für Street-Food-Märkte in Berlin.