Kürbissuppe in einem ausgehöhlten Kürbis - Die farbenfrohen Herbstboten sind endlich wieder da und bereichern ab sofort unseren Speiseplan mit leckeren Kürbisgerichten.

Kürbis: von Riese bis Ufo

Er ist das Herbstgemüse schlechthin: der Kürbis. Das hat gleich mehrere gute Gründe. Der erste liegt auf der Hand, denn er hat hierzulande von September bis November Hochsaison. Der nächste ist sein Nährstoffgehalt: Sowohl die Kürbisfrucht als auch die Kerne sind supergesund und stecken voller Vitamine und Spurenelemente. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Kürbis ist seine Vielseitigkeit. Man kann ihn herzhaft und süß zubereiten und ihn für eine herbstliche Deko nutzen. Und natürlich ist Kürbis auch richtig lecker, wobei sich die Sorten im Geschmack leicht unterscheiden.

Erfahren Sie im Folgenden alles über Kürbissorten und ihre Herkunft, zu Lagerung und Verarbeitung von Kürbis und zu seiner Verwendung in der Küche. Obendrauf gibt es natürlich noch Dekotipps.

Viele verschiedene Kürbissorten in unterschiedlichen Farben liegen nebeneinander

Kürbissorten und ihre Herkunft

Der Kürbis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt und stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Dort wurde er bereits um 10.000 vor Christus angebaut. Nach Europa kam er erst im 16. Jahrhundert durch die Spanier im Zuge der Entdeckung Amerikas. Beliebte Sorten wie der Hokkaido und der Spaghettikürbis sind Züchtungen, die in Japan entstanden, der Butternutkürbis hingegen hat seine Heimat in Nordamerika.

Weltweit gibt es heute zwischen 800 und 850 Kürbissorten, wovon allerdings nur etwa 200 essbar sind. Die restlichen sind ungenießbare Zierkürbisse. Die einzelnen Kürbissorten unterscheiden sich stark in Größe, Form und Farbe und werden unterschiedlich verarbeitet und verwendet – dazu später mehr.

Die wichtigsten Speisekürbisse

Hokkaidokürbis
Hokkaido

Der Hokkaido ist wohl der bekannteste und beliebteste Speisekürbis. Er wird in der Regel bis zu zwei Kilo schwer, ist rund und außen wie innen leuchtend orange. Der Hokkaido hat ein festes Fruchtfleisch und schmeckt fruchtig bis nussig. Praktisch: Die Schale kann bei jeder Zubereitungsart mitgegessen werden – eine gründliche vorherige Reinigung vorausgesetzt.

Butternutkürbis
Butternutkürbis

Der Butternutkürbis ist größer als der Hokkaido und birnenähnlich geformt. Das Fruchtfleisch ist etwas dunkler als die cremefarbene Schale, Kerne finden sich nur im bauchigen Teil der Frucht. Der Geschmack ist nussig, süß und buttrig, die Konsistenz cremig und weich. Die Schale des Butternutkürbis kann man mitessen, wenn er lange genug gegart wurde.

Muskatkürbis
Muskatkürbis

Man sieht es ihm nicht an, aber der Muskatkürbis ist ein enger Verwandter des Butternutkürbis. Im Gegensatz zu ihm ist er rund, eher flach und stark gerippt. Das Fruchtfleisch ist orange bis lachsfarben und schmeckt fruchtig mit leichter Muskatnote. Der Muskatkürbis hat wenig Kerne, die Schale ist recht hart und sollte vor dem Garen entfernt werden.

Spaghettikürbis
Spaghettikürbis

Der Spaghettikürbis ist oval und erinnert in seiner Form an eine Honigmelone. Seine Schale ist gelb mit grünen Streifen. Sie wird nicht mitgegessen, aber eingestochen, bevor man den Kürbis im Ganzen gart. Den Namen verdankt diese Kürbissorte ihrem Fruchtfleisch: Es ist faserig und erinnert an Spaghetti. Der Geschmack ist nussig-mild.

Ufokürbis
Patissonkürbis

Der Patissonkürbis ist relativ klein, unten rund und oben platt. Wegen dieser charakteristischen Form wird er auch Ufo-Kürbis genannt. Seine Schale ist weiß, gelb oder grün, manchmal weist sie auch Punkte oder Streifen auf. Seine Besonderheit: Man kann ihn auch roh essen, schälen muss man ihn nicht. Patissonkürbisse schmecken leicht süß und verderben schneller als andere Sorten.

Ein ganz Großer für die ganz Kleinen

Eine Besonderheit stellt der Riesenkürbis dar, speziell die Sorte Atlantic Giant. Sie weckt seit vielen Jahren den Ehrgeiz von Pflanzenfans, das größte Exemplar der Welt zu züchten. Aktueller Rekordhalter zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Warenkunde ist Stefano Cutrupi aus der Toskana. Sein Gigant brachte bei den Kürbiswiegemeisterschaften 2021 in Italien unglaubliche 1.226 Kilogramm auf die Waage. Trotzdem ist der Riesenkürbis ein ganz normaler Speisekürbis, der aufgrund seiner Faserarmut und seines Geschmacks gerne für die Herstellung von Babybrei genutzt wird. Der Riesenkürbis schmeckt süßlich und nussig, wobei die genaue Note je nach Sorte leicht variiert.

Saison, Einkauf und Lagerung von Kürbis

  • Kürbis hat in Deutschland von September bis etwa November Saison. Danach sind nur noch lagerfähige Sorten erhältlich. Importiert wird wenig: Werden deutsche Bio-Kürbisse knapp, greift der Handel auch schon mal auf Ware aus den Niederlanden oder aus Übersee zurück. Auch Portugal ist ein potenzieller Importeur.
  • Beim Einkauf von Kürbis sollte man auf eine unversehrte, feste Schale und einen verholzten, trockenen Stiel achten. Klopfen kann ebenfalls helfen: Klingt der Kürbis hohl, ist er reif.
  • Die Haltbarkeit hängt von der Kürbissorte ab. Hokkaido und Spaghettikürbis halten sich bei optimalen Bedingungen – kühl, trocken, luftig und dunkel gelagert – bis zu acht Monate, Butternutkürbisse rund drei Monate, Muskatkürbisse etwa sechs. Wichtig ist, dass die Kürbisse einzeln und ohne Druck gelagert werden, am besten auf Holzregalen oder in offenen Kisten bei 10 bis 14 Grad Celsius.
  • Ein angeschnittener Kürbis sollte gut verpackt im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von etwa einer Woche verbraucht werden. Wer die Haltbarkeit verlängern möchte, kann Kürbis roh oder vorgegart einfrieren – idealerweise in Stücken, geschält und blanchiert. Auch das Einkochen in Gläsern ist möglich und macht Kürbis bis zu einem Jahr haltbar.
Unser Kürbisquiche-Rezept ist zwar etwas aufwendiger, belohnt Sie und Ihre Gäste aber mit<br/>einer leckeren Kombi aus Kürbis, Ziegenkäse und Honig.

Verarbeitung und Verwendung in der Küche

Ob als cremige Suppe, geröstet aus dem Ofen oder süß verarbeitet im Kuchen: Kürbis ist in der Küche erstaunlich wandelbar. Hokkaido, Butternut, Muskat und andere Speisekürbisse bringen je nach Sorte unterschiedliche Aromen und Konsistenzen mit, die sich gezielt einsetzen lassen.

Für herzhafte Gerichte eignet sich Kürbis besonders gut in Form von Suppen, Eintöpfen, Currys, Aufläufen oder als Püree zu Fleisch, Fisch oder vegetarischen Gerichten. Die milde Süße des Fruchtfleischs passt gut zu kräftigen Gewürzen wie Chili, Ingwer, Kreuzkümmel oder Muskat. Auch gebacken im Ofen mit etwas Olivenöl, Salz und Kräutern entwickelt Kürbis ein intensives Aroma.

In der süßen Küche findet Kürbis ebenfalls seinen Platz, vor allem Sorten mit feinem, weichem Fruchtfleisch wie Butternut- oder Muskatkürbis. Ob als Füllung für amerikanische Pumpkin Pies, in Rührkuchen und Muffins oder als Konfitüre mit Zimt und Vanille: Das Herbstgemüse liefert natürliche Süße und sorgt für saftige Konsistenz. Sogar im Frühstücksporridge oder als Zutat für Smoothies lässt sich Kürbis verwenden.

Kürbis verarbeiten – 5 Tipps & Tricks

  1. Verarbeiten Sie Kürbis immer auf einer stabilen und rutschfesten Unterlage. Da Kürbisse sehr hart sind, beim Schneiden gut auf die Finger achten!
  2. Zum Zerteilen zunächst oben und unten ein Stück abschneiden, am besten mit einem sehr scharfen, spitzen Messer. Dann mit dem Messer oben in den Kürbis hineinstechen und ihn in zwei Hälften teilen.
  3. Verwenden Sie einen Löffel oder Eisportionierer, um Kerne und Fasern aus dem Fruchtfleisch zu entfernen.
  4. Butternut, Muskatkürbis und andere Sorten mit harter Schale sollten vor dem Kochen geschält werden. Das geht leichter, wenn man sie kurz bei 150 Grad in den Ofen legt. Dadurch wird das Fruchtfleisch weicher und die Schale lässt sich besser entfernen.
  5. Die Kerne kann man nach dem Aushöhlen waschen, trocknen und im Ofen rösten, zum Beispiel mit etwas Öl und Gewürzen wie Paprika oder Salz. Sie sind eiweißreich und vielseitig einsetzbar.
Ausgehöhlte Kürbisse mit Kerze darin stehen an Halloween vor einer Haustür.

Hübsch und ein bisschen gruselig

Kürbis kann nicht nur lecker, er kann auch richtig gut aussehen. Sobald die Tage kürzer werden, taucht er außer im Kochtopf auch in herbstlichen Gestecken, auf Fensterbänken oder als Tischdeko auf. Zierkürbisse mit ungewöhnlichen Formen und Farben eignen sich besonders gut für herbstliche Dekorationen und halten wochenlang, wenn sie trocken gelagert werden.

Zu Halloween wird der Kürbis zur Laterne. Große Sorten wie Howden oder Jack O’Lantern lassen sich gut aushöhlen und schnitzen – ob mit gruseligem Gesicht oder filigranem Muster, bleibt dem persönlichen Geschmack oder den Wünschen der Kinder überlassen. Das beim Schnitzen anfallende Fruchtfleisch kann weiterverarbeitet werden, sofern es sich nicht um einen ungenießbaren Zierkürbis handelt.

Einen Dekotipp sind wir Ihnen zum Schluss noch schuldig: Kleine Hokkaidos oder Butternutkürbisse lassen sich mit einem Messer so ausschneiden, dass darin ein kleines Glas mit einer Kerze Platz findet. Wer mag, kann die Kürbisse zusätzlich bemalen. So wird aus dem Herbstgemüse ein hübsches natürliches Windlicht.

Kürbis-Brownies: Herbstlicher Genuss mit Schokoladenliebe

Entdecken Sie eine neue, süße Seite des Kürbisses: Unsere saftigen Kürbis‑Brownies verbinden zartschmelzende Schokolade, feines Kürbispüree und knusprige Kokosraspeln – perfekt für Halloween oder den Alltagsgenuss. Probieren Sie dieses Rezept und lassen Sie sich von der herbstlichen Leichtigkeit verführen.