Viele verschiedene Dips und Soßen auf einem Tisch aufgereiht mit Tomaten und Kräutern dekoriert

Der perfekte Dip

Man ahnt, dass sich bei diesem Thema ein weites Feld auftut. Orientierung in der vielfältigen und sehr internationalen Welt der Dips, Saucen, Tunken, Pasten und Chutneys soll Ihnen dieser kleine Ratgeber geben. Gemeinsam mit Ihnen tauchen wir ein in eine Beilagenwelt, die Tradition, Kreation und Kommunikation vereint. Und auch wenn sich Dips einfach herstellen lassen: Mit unseren fünf Dip-Tipps werden sie perfekt.

Dips und Öle auf einem Tisch, im Hintergrund ein Grill mit Würstchen

So runden Sie Ihre Gerichte perfekt ab

Grillsaison ist Dip-Saison. Zu Fleisch, Fisch und Gemüsespießen, aber auch zu vielen anderen Gerichten rund um den Globus gehören die herzhaften Pasten, Quarks und Chutneys einfach dazu. Was uns gleich am Anfang zur nicht unwichtigen Frage führt: Was ist ein Dip eigentlich? Wir schlagen dazu im Duden nach, der sagt, es handle sich um eine „kalte, dickflüssige Soße zum Eintunken kleiner Happen o. Ä.“. Am „oder Ähnlichem“ sieht man schon, dass auch der Duden sich nicht vollkommen festlegen möchte. Und so erahnen wir spätestens jetzt, dass wir uns beim Thema Dips bremsen müssen, damit Sie sich für die Lektüre dieses Artikels nicht den Rest des Tages freinehmen müssen. Vielleicht geben wir – Notiz an uns selbst – ja mal einen Dip-Guide heraus. Bis dahin bekommen Sie auf diesem Weg schon mal spannende Einblicke in die Welt dieser vielfältigen Beilagen.

Rein statt drüber

Doch noch einmal kurz zurück zum Grundlagenwissen. Das Wort „Dip“ kommt aus dem Englischen und beschreibt als Verb das, was wir mit Brot, Chips, Gemüse und Co damit anstellen, nämlich eintauchen, tunken bzw. stippen. Eine Dip-Soße unterscheidet sich von anderen Soßen also darin, dass sie nicht auf das Essen aufgetragen, sondern dass das Essen in sie hineingetaucht wird. Ein Dip kann das Geschmackserlebnis vieler Gerichte bereichern. Wichtig ist, dass er das Menü ergänzt und nicht dominiert. Auch sollte ein Dip als Vorspeise nicht so sehr sättigen, dass man den Hauptgang nicht mehr schafft.

Verschiedene Dips in kleinen, runden, weißen Schälchen auf einem Tisch

Eintauchen in die Welt der Dips

Dips runden Speisen aller Art auf der ganzen Welt ab. Absolut international sind Snacks und Grillgerichte. Pommes frites, Chicken Wings und Mozzarella-Sticks sind ohne Dip-Soße kaum denkbar. Fleisch, Fisch und Gemüse vom Grill profitieren von selbst gemachter Kräuterbutter, Tsatsiki und Chimichurri. Zu Baguette, Sandwiches und Nachos passen Salsa, Guacamole und Aioli. Und natürlich dürfen Dips bei Partys nicht fehlen, auf denen sie Brot, Cracker, Gemüse und Fleischhäppchen zu leckerem Fingerfood vollenden. In Italien sind Dips meist Bestandteil von Antipasti und werden in Form von Pesto, Tapenade oder Olivenöl mit Balsamico-Essig gereicht.

Echte Dip-Hochburgen sind Griechenland und die Türkei, wo sie zur Vielfalt der Mezze zählen, der berühmten üppigen Vorspeisenplatten. Bekannte Dips sind neben Tsatsiki und Taramasalata vor allem Feta-Cremes, Auberginen-Dips und pikante Gewürzpasten auf Paprikabasis wie die türkische Acili Ezme. Aus der arabischen Küche kommen Hummus und Baba Ganoush – cremige Dips, die aus Kichererbsen bzw. Aubergine, Sesampaste und Gewürzen hergestellt werden. Auch in Asien wird gedippt. Dort sind Tunken wie Sojasoße, Sweet Chili Sauce oder Erdnusssoße bei Sushi, Frühlingsrollen oder Dim Sum beliebt. Dippen kann man natürlich auch süß. Wunderbar auf ein Frühstücksbuffet passen Joghurt, Fruchtpüree und Ahornsirup sowie süße Aufstriche auf Frischkäsebasis – zum Beispiel mit Datteln.

Grünes Pesto in einer grauen Schale mit Brotscheiben auf einem Brett angerichtet

Kultur, Kreativität und Kommunikation

Doch warum sind Dips überall so beliebt? Das hat zum einen mit Traditionen zu tun, denn sie spiegeln die Vielfalt der Zutaten und Gewürze landestypischer Küchen wider. Viele Dips sind im Brauchtum der Länder tief verwurzelt und tragen zur Bewahrung des kulinarischen Erbes bei. Geschätzt werden Dips zudem wegen ihrer Vielseitigkeit, denn sie bieten eine breite Palette an Geschmacksrichtungen, von süß über sauer bis hin zu würzig und scharf, und passen dadurch zu einer mindestens ebenso großen Zahl an Lebensmitteln und Gerichten. Aber natürlich werden nicht ausschließlich Traditionsrezepte nachgerührt. Denn Dips sind ideal, um selbst mit Zutaten und Gewürzen zu experimentieren und neue Kompositionen zu kreieren. Ein Vorteil ist, dass die Zubereitung einfach und schnell gelingt und sich Dips wunderbar vorbereiten lassen.

Nicht zuletzt fördern Dips die Geselligkeit. „Wie schmeckt deiner?“, „Was ist da drin?“ und „Ist der mit Knoblauch?“ sind Fragen, die wir von jedem Buffet kennen und die Gäste sowohl untereinander als auch mit dem Gastgeber oder der Gastgeberin ins Gespräch bringen.

Die wichtigsten Dip-Tipps

Einen Dip zu rühren ist einfach, für einen guten Dip und dessen professionelle Präsentation braucht es dennoch ein bisschen Fachkenntnis. Deshalb haben wir nachfolgend fünf Tipps für perfekte Dips zusammengestellt.

  1. Verwenden Sie möglichst frische Kräuter und Gewürze und achten Sie auch bei den anderen Zutaten auf eine hohe Qualität. Dip-Würzmischungen sind praktisch, aber durch frische Komponenten nicht zu ersetzen.
  2. Ein geschmacklich gut ausbalancierter Dip weist eine perfekte Harmonie aus Salzigkeit, Säure, Süße bzw. Milde und (auf Wunsch) Schärfe auf. Starten Sie am besten mit einer zurückhaltenden Dosierung und würzen Sie nach – das ist einfacher, als eine Überwürzung auszugleichen. Eine frische Note erhalten Dips durch Saft und Abrieb von Zitrone bzw. Limette oder etwas Essig. Um den Geschmack abzurunden, eignen sich Zucker oder Honig.
  3. Auch die richtige Konsistenz ist wichtig bei einem guten Dip. Es sollte weder zu fest noch zu flüssig sein. Für die richtige Cremigkeit sorgen Basiszutaten wie Joghurt, Sauerrahm und Frischkäse sowie Avocado oder pürierte Bohnen. Bei manchen Dips wie beispielsweise Salsa, Chutney oder Guacamole ist eine gewisse Stückigkeit gewünscht. Hier wird nur ein Teil der Zutaten püriert, der andere Teil wird gehackt und untergerührt. Für ein abwechslungsreiches Mundgefühl sorgen gegensätzliche Texturen bei Speise und Dip: Ein cremiger Dip passt zu knusprigen Chips und ein frischer, kalter Dip zu heißem, gegrilltem Fleisch.
  4. Dips sind schnell gemacht, sollten aber nicht immer sofort auf den Tisch. Vielen Dips tut es gut, ein wenig im Kühlschrank zu ruhen, damit sich die Aromen verbinden und sich der Geschmack intensiviert. Achten Sie beim Servieren auf die richtige Temperatur. Einige Dips schmecken gekühlt gut, andere besser bei Raumtemperatur oder sogar warm.
  5. Präsentieren Sie Dips ansprechend angerichtet und kreativ dekoriert. Wählen Sie zum Gedeck und/oder zum roten Faden Ihres Menüs passende Gefäße und garnieren Sie die Dips mit frischen Kräutern, dekorativen Gewürzen, einem Spritzer Olivenöl oder gehackten Nüssen.
Zwei vegane Dips und klein geschnittenes Gemüse auf einem Tisch angerichtet und mit Obst und Nüssen dekoriert

Dips für alle!

Durch ihre Vielseitigkeit lassen sich Dips nicht nur an unterschiedliche Geschmäcker anpassen, sondern auch an individuelle Ernährungsweisen. Viele Dips sind von Natur aus vegan, wenn ihre Basis aus Gemüsesorten wie Tomate, Gurke, Paprika, Zwiebel, Aubergine, Avocado oder Hülsenfrüchten besteht. Leicht vegan abwandeln lassen sich Aioli und Tsatsiki, indem man die Zutaten tierischen Ursprungs einfach durch vegane Produkte wie Sojamilch bzw. Sojajoghurt ersetzt.

Auch zubereitet werden können Dips von jedermann. Das einzige Küchengerät, das Sie benötigen, ist ein Pürierstab oder ein Mixer bzw. Standmixer. Perfektionieren können Sie Ihre Ausstattung (sofern noch nicht vorhanden) mit Mörser und Stößel zum Zerstoßen von Kräutern, Gewürzen und Nüssen, mit einem Passiersieb oder einer Passiermühle für besonders feine Dips und mit einem Spiralschneider zur Herstellung kleiner Gemüsekunstwerke für die Garnitur. Sollten Sie größere Mengen verarbeiten oder Dips mit einer bestimmten Textur herstellen wollen, wie zum Beispiel Salsa oder Pesto, ist eine Küchenmaschine sinnvoll. In vielen Fällen reichen jedoch einfache Werkzeuge wie Messer, Schneidebrett und Schüssel aus, um köstliche Dips zu kreieren.

Dip selbst machen? Kein Problem!

Haben Sie nun Lust bekommen, selbst aktiv zu werden und einen Dip zuzubereiten? Dann sind Sie bei uns an der richtigen Stelle, denn wir haben ein tolles Rezept für Sie vorbereitet. Freuen Sie sich auf eine pikant, würzig-frische argentinische Soße: Chimichurri. Perfekt als Begleitung zu Fleisch, als Marinade oder als Dip zu Brot.