Vier Personen stoßen mit Rosewein beim Essen an

Wein zu Essen

Wer hat sie nicht im Bekanntenkreis: die perfekten Paare, die selbst harmonieren, wenn sie sich streiten. Harmonie ganz ohne Streit gibt es in der Kulinarik, wenn die Kombination von Wein und feinen Speisen eine ganz eigene Form von Genuss schafft. Werden die Aromen beider Komponenten perfekt miteinander in Einklang gebracht, entstehen Geschmackserlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben. Der Fachbegriff hierzu heißt Foodpairing, und davon – da sind wir ganz unbescheiden – verstehen wir was als Großhandel Ihres Vertrauens. Dieses Wissen möchten wir gerne mit Ihnen teilen und Ihnen ein paar Tipps an die Hand geben, wie Sie den passenden Wein zu einem Essen finden. Denn mit etwas Foodpairing-Know-how beeindrucken Sie Ihre Gäste garantiert!

Wein zu Essen: warum die Kombination so gut funktioniert

Außer ein paar Tipps brauchen Sie nicht viel Fachkenntnis, um die richtigen Paarungen zu finden. Ein wenig Weinkenntnis und Vertrauen ins eigene Bauchgefühl können natürlich nicht schaden. Wenn Sie aber aufmerksam unser Weinlexikon gelesen haben, sind Sie ja schon fast Profi! Und dann wissen Sie sicher auch, dass eine der ganz großen Eigenschaften von Wein die zahlreichen Aromen, Texturen und Geschmacksrichtungen sind, die ihn umgeben.

Portrait von Alexandra Franzen, Category Management Wein, EDEKA Foodservice

Durch diesen Facettenreichtum des Weines, der von leicht oder spritzig bis hin zu tief oder komplex reicht, ergibt sich nahezu eine unendliche Bandbreite an Möglichkeiten, Wein mit verschiedensten Speisen zu kombinieren. Hierbei sollten beim Wein jedoch immer Faktoren wie Säure, Süße, Bitterstoffe oder auch Tannine berücksichtigt werden, die mitunter so dominant auftreten können, dass der Geschmack des Essens beeinträchtigt wird.

"Egal ob leicht, spritzig, tief oder komplex – für die meisten Gerichte findet sich in der Regel auch ein passender Wein. Die Herausforderung liegt viel mehr darin, den Wein nach der Zubereitung, sowie den Zutaten der jeweiligen Speise zu bestimmen!"

Alexandra Franzen (Abteilungsleitung Warenbereich Wein, Sekt & Spirituosen bei EDEKA Foodservice)

4 Personen stoßen mit Wein beim Essen an

Die Grundlagen von Weinpairing : welcher Wein und welche Speise?

Wein und Speisen auf kreative Art und Weise kulinarisch miteinander zu verbinden und ein unvergessliches Geschmackserlebnis zu erzielen, ist eine der wichtigen Absichten von Weinpairing. Um den perfekten Wein bestimmen zu können, sollten Sie immer folgende Punkte beachten:

  • Zubereitungsart der Speise
  • Fülle und Gehalt der Speise
  • Aromenvielfalt und geschmackliche Intensität der Speise
     

"Für die passende Auswahl des Weines zu Speisen sollten Sie sich immer an folgenden Faktoren orientieren: Zubereitungsart und Konsistenz der Speise wie auch die Intensität der Aromen und Zutaten!“

Alexandra Franzen (Abteilungsleitung Warenbereich Wein, Sekt & Spirituosen bei EDEKA Foodservice)

Weisen Wein und Speise ähnliche Geschmäcke auf, ist das oftmals eine sehr gute Grundlage für ein Pairing. Ein knackig frischer Salat etwa passt ganz wunderbar zu einem leicht spritzigen Wein. Statt Salat können Sie hier aber auch auf Ziegenkäse setzen. Wir empfehlen an dieser Stelle wärmstens unseren Geheimtipp: überbackenen Ziegenkäse mit Honig und Walnüssen zu einer feinen Rieslingauslese – einfach ein Traum!

Doch auch gegensätzliche Geschmäcke sind kein Ausschlusskriterium für die gelungene Kombination von Wein und Essen. Im Gegenteil! Säurehaltige Weine können fetthaltige und schwere Speisen bekömmlicher machen, süße Weine hingegen können bei scharfen Speisen Schärfe reduzieren und somit den Geschmack mildern. Auch der Alkoholgehalt eines Weines spielt eine maßgebliche Rolle: je höher der Wert, desto intensiver die Wahrnehmung von Fett und Schärfe im Essen.

Apropos Fett: Haben Sie zum Beispiel ein deftiges cremiges Risotto vor sich auf dem Teller, sollten Sie zu einem säurebetonten Wein greifen. Für das ganz besondere Geschmackserlebnis empfehlen wir in diesem Fall einen Sauvignon blanc.

Fällt die Wahl bei der Speise statt deftig eher auf süß, lässt sich hier Folgendes festhalten: Der Wein sollte immer die gleiche Süße aufweisen wie das Dessert selbst. Idealerweise ist er noch etwas süßer, zum Beispiel bei einer Kombination von Schokoladenkuchen und einem Portwein. Bei Apfelkuchen würde hingegen ein Riesling sehr gut passen.

"Vorsicht bei Speisen mit viel Salz! Hier sollten gerade Rotweine lieber vermieden werden, da durch das Salz im Wein unangenehme Bitterstoffe freigesetzt werden können. Setzen Sie in diesem Fall lieber auf einen erlesenen Riesling."

Alexandra Franzen (Abteilungsleitung Warenbereich Wein, Sekt & Spirituosen bei EDEKA Foodservice)

Beliebte Weinsorten für Pairings

Zwei Gläser Weißwein als beliebte Sorten für Weinpairing

Riesling: Mit einer geschmacklichen Vielfalt ausgestattet, die von trocken bis süßlich reicht, ist der Riesling bei Foodpairing ganz vorne mit dabei. Dazu kommt sein hoher Säuregehalt wie auch die Aromen, die an Pfirsich, Honig, Apfel oder auch Blumen erinnern. Der Riesling harmoniert gut mit Gerichten, die eine würzige Note mit sich bringen (z. B. aus der asiatischen Küche), eignet sich aber auch hervorragend für Speisen mit Schweine- oder Entenfleisch.

Chardonnay: Im Geschmack von leicht und fruchtig bis hin zu vollmundig oder buttrig angesiedelt, besticht der Chardonnay durch die feinen Aromen von Apfel, Birne, Zitrusfrüchten und Eichenholz. Somit ist er ein geeignetes Pendant für Speisen mit Geflügel, Fisch oder gebratenem Gemüse. Auch mit cremigen Soßen zusammen weiß er zu begeistern.

Sauvignon blanc: Ein echter Allrounder! Frisch im Geschmack und säurebetont, besticht der Sauvignon blanc durch feine Aromen von Zitrusfrüchten, grünen Äpfeln und Kräutern. Somit harmoniert er auf fantastische Weise mit Gerichten aus Meeresfrüchten und Ziegenkäse. Aber auch zu Salaten mit Zitrusnote und leichten Gemüsegerichten wird er gerne serviert.

Zwei Gläser Rotwein als beliebte Sorten für Weinpairing

Merlot: Mit seiner Aromenvielfalt, die von Kirschen, Pflaumen über Schokolade bis hin zu Kräutern reicht, genießen Sie einen Merlot am besten in Kombination mit Speisen von Lamm, Wild, Rind oder gegrilltem Gemüse. Alternativ harmoniert er auch sehr gut mit diversen Pastagerichten.

Cabernet Sauvignon: Tannine bis zum Abwinken und vollmundig noch dazu! Der Cabernet Sauvignon begeistert mit Aromen von Schwarzen Johannisbeeren, Zedernholz, Tabak und auch Eiche, was ihn für besondere Kombinationen mit Lamm, Wild, Rind oder kräftigem Käse prädestiniert.

Pinot noir: Im Geschmack leicht bis mittelkräftig, schmückt sich der Pinot noir mit Aromen von roten Beeren, Kirschen oder auch Pilzen. Somit passt er wunderbar zu Speisen mit Lachs, Geflügel oder Lamm. Doch auch zu Pilz- und Käsegerichten ist er eine tolle Wahl.

Saisonale Paarungen von Wein und Speisen


Wein zum Grillen

Bei gegrillten Fleischspeisen sollten Sie immer ein Auge auf Dips oder Marinaden haben! Denn je herzhafter diese ausfallen, desto intensiver sollte der ausgewählte Wein sein. Sind die Dips oder Marinaden dagegen scharf, kommen die Eigenschaften von süßen Weinen wunderbar zum Tragen. Fruchtige Rotweine wie ein Merlot eignen sich sehr gut zu Grillgerichten mit Knoblauchzusatz. Gegrilltes Gemüse kombinieren Sie am besten mit Rebsorten wie Grauburgunder, Silvaner oder auch Chardonnay. Gemüse von kräftiger Sorte passt zu Weißburgunder, scharfes Gemüse wiederum zu einem Riesling.

Wein zu Flammkuchen

Der Klassiker aus dem Elsass kommt in der Regel mit einem guten Glas Wein auf den Tisch. Meist sind es leichte Weißweine, wie ein Riesling oder Sauvignon blanc, aber auch Roséweine passen dazu. Wird die klassische Variante mit Speck und Zwiebeln serviert, sollten Sie Weißweine mit hohem Säuregehalt bevorzugen, da diese den Fettgeschmack des Specks reduzieren. Aber auch leichte Rotweine, wie etwa der Pinot noir, sind hier eine Möglichkeit.

Wein zu Raclette

Die Pfännchen sind los! Und passend dazu sind es hier vor allem fruchtige Weißweine, etwa ein Riesling oder Sauvignon blanc, die zu überzeugen wissen. Bei besonderen Pfännchen-Variationen können Sie aber auch auf einen exklusiven Weißwein oder Chardonnay setzen. Aber machen Sie jetzt nicht den Fehler, die Rotweine links liegen zu lassen! Denn gerade Rebsorten wie ein Merlot harmonieren ganz fantastisch mit dem starken Eigengeschmack von Raclettekäse.

"Der korrespondierende Wein kann das Geschmackserlebnis von Raclette um ein Vielfaches erhöhen. Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass der Wein immer nach Käsesorte und Art der Beilagen des Raclettes ausgewählt wurde!"

Alexandra Franzen (Abteilungsleitung Warenbereich Wein, Sekt & Spirituosen bei EDEKA Foodservice)

Wein und spezielle Speisen: besondere Paarungen und Empfehlungen

Teller mit Pizza und Pasta, dazu ein Glas Weißwein und Rotwein

Wein zu Pizza

Die Wahl des Weines richtet sich hier nach dem Belag der Pizza! Eine klassische Pizza Margherita oder auch eine vegetarische Pizza sollte von leichten Weinen begleitet werden. Mögliche Rotweine sind zum Beispiel ein Chianti oder Pinot noir, bei Weißweinen kommen ein Sauvignon blanc oder Pinot Grigio infrage. Pizzen mit Fleischbelag, Salami, Schinken oder Ähnlichem passen hervorragend zu kräftigen Rotweinen mit Würze. Ein schöner Primitivo kann hier Wunder wirken.
 

Wein zu Pasta

Pastagerichte auf Basis von Tomatensoßen wie all’arrabbiata und Bolognese schmecken besonders gut zu trockenen Rotweinen. Probieren Sie hier unbedingt einmal einen Chianti oder auch einen Pinot noir aus. Bei Pasta mit Käse- oder Sahnesoßen (Gorgonzola oder Carbonara) sollten Sie zu Weinen mit markanter Säure greifen. Hier bieten sich bei Weißweinen Chardonnay oder Grauburgunder und bei Rotweinen beispielsweise ein Garnacha an. Pasta, die mit Gemüse oder Fisch serviert wird, passt besonders gut zu jungen Weißweinen mit einer dezenten Note und frischer Säure, wie etwa einem Weißburgunder oder Silvaner.

Wein zu Tapas

Deftige Tapas wie Chorizo-Scheiben oder Jamón Serrano sind wie gemacht für kräftige Rotweine wie einen Tempranillo. Frittierte Tapas wie Croquetas, Patatas Bravas oder Calamari schmecken mit ausgewählten Schaumweinen besonders gut. Gerade der spanische Cava ist hier unschlagbar. Tapas mit Meeresfrüchten, etwa Gambas al Ajillo (Knoblauchgarnelen) oder Pulpo a la Gallega (gegrillter Tintenfisch), eignen sich für elegante Weißweine. Unsere Empfehlung: der Albarino, ein feiner Tropfen aus der spanischen Region Rías Baixas!
 

Wein zu Sushi (und asiatischer Küche)

Hier finden generell fruchtige Weißweine mit moderatem Alkoholgehalt und einer dezenten Restsüße Anklang. Setzen Sie zum Beispiel auf einen Chardonnay oder halbtrockenen Riesling. Für Sushi mit Shrimps-Füllung passt ein trockener Sauvignon blanc gut. Auch ein Champagner kann für Sushi-Speisen eine gelungene Kombination darstellen. Der herb-spritzige Geschmack hebt die Aromen von rohem Fisch hervor, die Säure des Weines passt außerdem hervorragend zum Reisessig.

Da einige Gerichte der asiatischen Küche eine gewisse Grundschärfe besitzen und auch Ingwer ein beliebter Bestandteil davon ist, empfehlen sich hier Rieslingweine, feinherb bis halbtrocken, mit einer Restsüße zur Schärfe der Speise. Auch für asiatisches Streetfood, das von Sommerrollen und Bánh mì bis zu Fried Chicken, Dumplings und gebratenem Reis reichen kann, kann ein Riesling verwendet werden.
 

Glas Wein steht neben einem Teller mit Fleisch und Gemüse

Wein zu Fleisch

Für paniertes Fleisch wie Schnitzel eignen sich Rieslinge oder Grauburgunder sehr gut. Bei Schweinebraten kommt ein Spätburgunder infrage, bei Rinderbraten ein kräftiger Rotwein, zum Beispiel ein Lemberger. Tafelspitz wird am besten zu kräftigen Weißweinen wie Silvaner oder einem Auxerrois genossen. Gulasch schmeckt wunderbar in Kombination mit einem Syrah und bei Steak kommt neben einem Cabernet Sauvignon oder einem Chianti auch ein Malbec sehr gut zum Tragen.
 

Wein zu Fisch

Während Sie zu blanchiertem Fisch sowohl Weißweine als auch Roséweine servieren können, passen zu gebratenem Fisch wiederum mittelkräftige Rotweine, zum Beispiel ein Spätburgunder. Generell ist bei Rotwein und Fisch aber Vorsicht geboten: Besonders tanninreiche Rotweine und das zarte Eiweiß von Fischfleisch vertragen sich nämlich überhaupt nicht gut. Das führt zu geschmacklichen Einbußen! Mit leicht fruchtigen Rotweinen ohne viel Tannine machen Sie hingegen alles richtig. Diese können die Röstaromen von gegrilltem Fisch wunderbar aufgreifen. Eine mögliche Wahl wäre hier der klassische Spätburgunder oder auch ein Grenache.

Wein zu Geflügel

Für krosses und gebratenes Hähnchenfleisch empfehlen sich körperreiche wie auch säurearme Weißweine, zum Beispiel ein Chardonnay oder Grauburgunder. Kommt hingegen Entenbrust auf den Teller, finden kraftvolle Rotweine mit viel Tanningehalt Anklang. Hier können ein Cabernet Sauvignon oder auch ein Tempranillo das Mittel der Wahl sein. Beim traditionellen Gänsebraten an den Festtagen können Sie sich außerdem zwischen einem Spätburgunder oder einem Chianti entscheiden.
 

Wein zu Käsefondue

Trockene Weißweine wie Chardonnay oder der Sauvignon blanc eignen sich hier besonders gut oder auch leichte Rotweine, wie ein Merlot oder Syrah. Ein Riesling mit etwas Restsüße sorgt für zusätzliche geschmackliche Vielfalt. Ein ganz besonderes Highlight ist ein Chasselas-Wein, eine feine Rebsorte, die für fruchtig-spritzigen Weißwein steht und mit dezenten Aromen ausgestattet ist. Flaschen dieser Sorte finden Sie übrigens in unseren Handelshof-Märkten in Köln!
 

Vier Gläser mit verschiedenen Weinsorten stehen auf einem Holzteller mit Schokolade

Wein zu Schokolade

Süßes zum Abschluss! Nach einer gelungenen Hauptspeise darf das krönende Dessert nicht ausgelassen werden. Und in vielen Fällen fällt die Wahl auf Schokolade. Ob am Stück, als Kuchen, Creme oder Pudding, Schokolade ist ein echtes Dessert-Wunder! Im Zusammenspiel mit Wein funktioniert das Ganze übrigens auch ganz prächtig. Kein Wunder also, dass Schokolade oftmals auch ein Bestandteil von Weintastings ist. Bei der Kombination von Wein und Schokolade sollten Sie immer darauf achten, eine Schokolade zu wählen, die mehr als 50 % Kakaogehalt aufweist. So kann der korrespondierende Wein seine Stärken am besten dazu ausspielen. Insbesondere diverse Rebsorten deutscher Spätburgunder harmonieren sehr gut mit Schokolade. Aber auch Weine aus dem Süden Frankreichs eignen sich. Allen voran der Banyuls, ein Süßwein aus dem Anbaugebiet Roussillon nahe dem spanischen Katalonien. Fällt die Wahl auf Bitterschokolade, sind Sie mit trockenen Rotweinen wie einem Malbec oder Cabernet Sauvignon gut beraten. Fruchtige Rotweine wie ein Merlot oder Pinot noir harmonieren fantastisch mit Milchschokolade, während bei weißer Schokolade allen voran Rieslinge, aber auch Chardonnay auf ganzer Linie überzeugen.

Fantastische Kabeljaufilets in Kokos-Limetten-Soße

Ein Fest der Aromen und Geschmäcke! Wie wunderbar Fisch und Zitrusfrüchte miteinander harmonieren, zeigt Ihnen unser Rezept für fantastisch frische Kabeljaufilets in einer Kokos-Limetten-Soße.