Ananas
Ein Beerenfruchtverband mit Krone, der aus der neuen Welt kommt, die Verdauung fördert und Gelatine stört. Diese wenig verständliche Zusammenfassung lösen wir natürlich auf – in unserer neuen Warenkunde zu einer der aromatischsten Früchte überhaupt. Sie erfahren etwas über die Herkunft, die Nährwerte, die richtige Lagerung und die Zubereitung von Ananas. Und wir verraten, wie man frische Früchte erkennt.
Ananas: Die Königin der Früchte
Die Familie der Beeren ist wirklich eine erstaunliche. Da wundert man sich schon darüber, dass zu ihr gemäß botanischer Definition nicht nur kleine runde Früchte zählen, sondern auch Bananen, Zitronen und Tomaten. Endgültig verrückt wird es aber bei der Ananas, bei der sich Beeren zu einem Verband zusammengeschlossen haben. Denn die Ananasfrucht besteht genau betrachtet aus mehreren einzelnen, miteinander verwachsenen Beerenfrüchten.
Insgesamt bildet dieser Beerenfruchtverband eine stattliche zylindrische bis kegelförmige Frucht, die bis zu vier Kilo auf die Waage bringen kann. Die laut Guinnessbuch schwerste Ananas erntete die australische Gärtnerin Christine McCallum im Jahr 2011. Die Frucht wog imposante 8,3 Kilogramm, war 32 Zentimeter lang und hatte einen Umfang von 66 Zentimetern. Je nach Sorte unterscheiden sich Ananasfrüchte auch in Geschmack und Aussehen. Die Farbe des Fruchtfleischs variiert von weißlich bis tiefgelb, ist mehr oder weniger faserig und mehr oder weniger süß. Insgesamt gibt es über 100 Ananassorten, die man in fünf Gruppen unterteilt:
Cayenne, Queen, Spanish, Pernambuco und Perolera. Im Jahr 2016 wurde sogar ein Patent für eine pinke Ananas erteilt, allerdings müssen Sie sich die für teures Geld im Internet bestellen, denn die Sorte Rosé gibt es nur in den USA. Allen Früchten gemeinsam ist der charakteristische Blattschopf, der die edle Frucht angemessen krönt und sie damit zur Königin im Obstregal macht.
Dies, das, Ananas
Beschäftigt man sich mit der Frage nach der Herkunft der Ananas, so stößt man – wie bei so vielen Lebensmitteln von der Kartoffel über den Kakao und die Tomate bis hin zu Bohnen und Avocados – auf Christoph Kolumbus. Er brachte dies und das aus der Neuen Welt nach Europa mit, darunter auch die Ananas, nämlich von seiner zweiten Reise im Jahr 1493 zur Karibikinsel Guadeloupe. Zur weltweiten Verbreitung der Ananas trugen später vor allem die Portugiesen bei, die sie zunächst auf Sankt Helena, dann in Indien und in ost- und westafrikanischen Küstenregionen einführten. Sie in nördlichere Regionen der Welt zu bringen, war lange Zeit schwierig, denn auf den langsamen Segelschiffen verdarben die Früchte, bevor sie ihr Ziel erreichten. Die vermutlich erste nach Europa transportierte genussreife Frucht wurde im Sommer 1661 in Großbritannien feierlich dem britischen König Karl II. überreicht. Kein Wunder, dass die Ananas lange als ein Statussymbol galt.
Heute können sich alle Obstfans die exotische Vitaminbombe leisten. Angebaut wird sie in den Tropen und Subtropen Amerikas, Asiens und Afrikas sowie in Südeuropa im Freiland und in Gewächshäusern. Den deutschen Markt beliefern überwiegend die Länder Costa Rica, die Dominikanische Republik, die Elfenbeinküste, Ghana, Honduras und Kenia.
Ananas: Nährwerte und Gesundheit
Die Ananas steckt wie viele andere Früchte voller Vitamine, Mineralstoffe und Makronährstoffe. An Vitaminen enthält sie das Provitamin A, die Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C. Darüber hinaus punktet die Ananas mit den wichtigen Mineralstoffen Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen sowie mit Fruchtzucker als Kohlenhydratquelle. Der Verzehr von frischer Ananas wirkt sich sogar positiv auf Knochen, Gelenke, Herz und Kreislauf aus. Mit nur 56 Kalorien pro 100 Gramm und vielen Ballaststoffen ist sie ein figurfreundlicher, sättigender Snack.
Was die Ananas einzigartig und endgültig zur Superfrucht macht, ist das Enzym Bromelain. Es spaltet Eiweiße im Körper, unterstützt die Verdauung und wirkt entzündungshemmend, weshalb es auch Bestandteil vieler Medikamente ist. Allerdings hilft Bromelain nicht beim Abnehmen, auch wenn eine Studie zeigte, dass das Enzym Fett spalten kann. Denn das Bromelain gelangt erst gar nicht zu unseren Fettzellen, sondern wirkt im Darm. Eine Ananasdiät kann man sich also sparen. Wichtig zu wissen ist noch, dass Bromelain durch zu lange Lagerung oder Konservierung zerstört wird. Um von den positiven Effekten des Enzyms zu profitieren, muss man Ananas also frisch verzehren.
Lagerung, Haltbarkeit und Schneiden von Ananas
Aber wie erkennt man, ob eine Ananas frisch und gleichzeitig reif zum Verzehr ist? Erstes wichtiges Kriterium ist der Duft. Eine Ananas hat ein ganz wundervolles Aroma, das die Frucht auch ungeöffnet verströmt. Außerdem gibt eine reife Frucht auf Fingerdruck leicht nach. Auch die Blätter geben Hinweise auf die Reife. Sie sollten dunkelgrün sein und sich leicht herausziehen lassen. Die Farbe der Ananas ist übrigens kein sicheres Merkmal: Auch grüne Früchte können reif sein.
Gut für das Platzmanagement in Ihrem Kühlschrank ist es, dass die ganze Frucht nicht kalt gelagert werden muss. Ist sie einmal aufgeschnitten, muss sie allerdings in die Kühlung. Dort hält sie sich dann noch für zwei Tage. Sie können Ananas, die Sie nicht sofort verbrauchen, auch in Würfel schneiden und sie in einer gut verschlossenen Kunststoffdose im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Und wie schneidet man eine Ananas nun? Auf diese Frage geben Foodhacks im Internet unterschiedliche Antworten. Wir empfehlen die klassische Methode: Blattschopf und Stielansatz abschneiden, die Frucht entweder in Scheiben oder in Spalten schneiden und das Fruchtfleisch großzügig von der Schale und vom holzigen Kern befreien.
Zubereitung von Ananas
Wegen ihres natursüßen Geschmacks eignet sich die Ananas perfekt als Snack, für Obstsalat und Cocktails sowie als exotische Komponente in Süßspeisen und Kuchen. Auch Ananas-Smoothies schmecken köstlich und zusammen mit Banane und Kokos sogar richtig nach Urlaub. Aber Vorsicht: Wegen des enthaltenen Bromelains eignet sich frische Ananas nicht für Gerichte mit Milchprodukten oder Gelatine, da das Enzym die Milchgerinnung auslöst und die Wirkung von Gelatine herabsetzt oder sogar aufhebt. Dies kann man verhindern, indem man die Stücke der Frucht kurz in kochendes Wasser taucht. Dadurch wird das Enzym zerstört.
Das wunderbare Aroma der Ananas verleiht aber auch herzhaften Speisen eine besondere Note. Die Frucht passt in Salate ebenso wie in Wok-Gerichte und Currys. Ein Klassiker ist natürlich der Toast Hawaii, der mit Schinken und Ananas belegt und mit Käse überbacken wird. Im Westdeutschland der 1950er-Jahre war das der absolute Renner. Andere Gerichte mit „Hawaii“ im Namen folgten – nicht alle werden von allen geliebt. Vor allem an Ananas als Pizzabelag scheiden sich die Geister.
Und sollten Sie in der diesjährigen Grillsaison noch keine Ananas auf den Rost gelegt haben, so empfehlen wir Ihnen dringend, das nachzuholen. In Scheiben geschnitten und gut von beiden Seiten durchgegart, passt frische Ananas auf einen exotischen Burger ebenso wie als warmer Nachtisch. Einfach ausprobieren!
Rezept: Ananaskuchen
Mit diesem Kuchen holen Sie den Sommer auf den Teller! Die Kombination aus Ananas, Kokos und Banane schmeckt einfach herrlich exotisch und frisch, für das gewisse Extra und einen leichten Crunch sorgen Pistazien. Sie können den Ananaskuchen ganz klassisch zum Kaffee servieren oder auch als Dessert, zum Beispiel zusammen mit einer Kugel Eis.