Granatapfel: der exotische Alleskönner
Eine große Portion Genuss, eine interessante Geschichte und ein nicht zu unterschätzender Einfluss auf die Gesundheit: Führt man sich das einmal vor Augen, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass der Granatapfel ein echter Alleskönner ist. Schon seit Jahrtausenden fasziniert die exotische Frucht mit einer prachtvollen Erscheinung und einem unverwechselbaren Geschmack. Die Reise des Granatapfels reicht dabei von den legendären Gärten Persiens bis in die Menükarten trendiger Restaurants und Cafés.
Und gerade in der Küche präsentiert sich der Granatapfel einmal mehr als echtes Multitalent. Die Kombination aus süß, herb und äußerst knackig eignet sich ideal für die Einbindung in ganz verschiedene Rezepte. So peppt der Granatapfel nur allzu gerne mal einen Salat auf oder verfeinert den morgendlichen Porridge mit erlesenen Details. Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Die kugelige Frucht ist weitaus mehr als Superfood oder Trendsetter!
Ein weiter Weg: Die Herkunft des Granatapfels
Der Granatapfel besitzt eine jahrtausendealte Geschichte. Er fand seinen Ursprung einst rund um den Iran und Nordindien, verbreitete sich schnell über den Mittelmeerraum bis nach Asien und gelangte schließlich nach Europa. Oft wurde er dabei als Symbol für Fruchtbarkeit, Leben und Wohlstand gesehen und erfuhr schon früh eine große Wertschätzung. In Spanien ging man sogar noch ein Stück weiter, denn dort war die Frucht der Namensgeber für die Stadt Granada. Bis heute ist der Granatapfel dort im Stadtwappen zu finden.
Heute ist der Granatapfel vor allem in warmen, sonnigen Regionen wie Spanien, Israel, der Türkei oder auch Nordafrika beheimatet. Dort kann er unter den passenden klimatischen Bedingungen sein intensives Aroma entwickeln, das ihn zusammen mit den leuchtend roten Kernen so einzigartig macht. Durch die dicke und robuste Schale kann die Frucht allerdings auch sehr gut transportiert werden und übersteht selbst längere Transportwege ohne Probleme.

Qualitätsmerkmale beim Einkauf
Die Schale des Granatapfels sollte rau sein und eine gleichmäßige Färbung aufweisen. Tiefere Risse oder starke Druckstellen deuten in der Regel auf Überreife oder falsche Lagerung hin. Neben einer rauen Schale ist ein trockener Blütenansatz (auch Krone genannt) ein weiteres Indiz für einen optimalen Reifegrad. Zeichnen sich hingegen auffallend weiche Stellen auf der Frucht ab, sollten Sie lieber vorsichtig sein, da die Frucht möglicherweise bereits von innen fault. Sobald Sie einen Granatapfel geöffnet haben, sollten sich die darin befindlichen Granatapfelkerne in einem tiefroten Farbton präsentieren, denn nur dann besitzen sie ihr markant süß-säuerliches Aroma.
Das Innere der Frucht lässt sich sowohl mit einem Löffel als auch mit den Fingern herauslösen und anschließend weiterverarbeiten. Die weißen Zwischenhäute wie auch die Schale des Granatapfels sind hingegen nicht zum Verzehr geeignet.
Ebenfalls nicht unwichtig beim Einkauf der Früchte ist ein Blick auf die Herkunftsangabe. So haben Exemplare aus sonnigen Regionen meist das beste Aroma. Und auch das Eigengewicht des Granatapfels kann etwas über seine Qualität aussagen. Denn je mehr Gewicht die Frucht auf die Waage bringt, desto saftiger schmeckt sie.

Granatäpfel in der Küche: Verwendung
Egal ob in Salaten, Couscous-Gerichten, Bowls, Desserts oder sogar herzhaften Fleischspeisen – die kleinen rubinroten Kerne des Granatapfels wissen zu begeistern. Dies ist insbesondere auf ihren fruchtigen Geschmack mit leicht herber Note zurückzuführen, der für spannende Kontraste sorgt und jede Menge Frische auf den Teller bringt. Granatäpfel funktionieren wunderbar als Bestandteil eines Salats im Zusammenspiel mit Rucola, Feta oder Walnüssen. Auch eine Bulgur-Kombination, verfeinert mit frischen Kräutern, macht einiges her. Außerdem verleihen sie Gerichten auf Basis von Lamm oder Ente eine wunderbar fruchtige Note. Gerade die persische Küche macht sich die vielen geschmacklichen Vorzüge des Granatapfels zunutze. Hier findet sich die Frucht in einer Vielzahl von Speisen wieder. Ein berühmtes Beispiel ist etwa der Fesenjan, ein Walnuss-Granatapfel-Eintopf mit Geflügel.

Bei Desserts kann der Granatapfel ebenfalls ganz entscheidend mitwirken. So eignet er sich hervorragend als Topping für Joghurt, Porridge oder Panna cotta. Auch ist er auf dem Nachspeisenteller ein wunderbarer Kontrast zu dunkler Schokolade.
Bleibt noch der gepresste Saft, der ebenso in Cocktails Anwendung findet wie als Bestandteil einer kräftigen Marinade zu überzeugen weiß. Darüber hinaus kann er für die Herstellung von Sirup oder Gelee verwendet werden, was einmal mehr seine Funktion als echter Alleskönner unterstreicht.
Der Trick mit dem Wasser: Granatäpfel richtig öffnen
Ein beliebtes Mittel, um einen Granatapfel zu öffnen, ist, die angeschnittene Frucht in einer Schüssel mit kaltem Wasser von ihren Kernen zu trennen. Dies vermeidet zum einen ein starkes Spritzen des Fruchtsafts und bietet zum anderen den Vorteil, dass die Kerne bequem aus dem Wasser herausgesiebt werden können. Unreife oder unbrauchbare Samen sinken zu Boden, somit ist eine qualitativ hochwertige Ausbeute möglich.
Alternativ können Sie einen Granatapfel auch einmal quer halbieren, mit der Schnittfläche nach unten halten und vorsichtig mit einem Kochlöffel auf die Schale klopfen. Auf diese Weise lockern sich die Kerne, bis sie einzeln entnommen werden können.

Granatäpfel als Gesundheitsbooster
Granatäpfel sind nicht nur köstlich, sondern auch voller Nährstoffe. Sie enthalten reichlich Antioxidantien sowie Vitamin C, Kalium und sekundäre Pflanzenstoffe. Ein regelmäßiger Konsum von Granatäpfeln kann nicht nur entzündungshemmend wirken, sondern darüber hinaus auch unser Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen und die Gefäße schützen. In der Naturheilkunde findet der Granatapfel ebenfalls Verwendung – er stärkt das Immunsystem, die Haut und die Verdauung. Und auch für den Sport wird das kleine Fruchtwunder gerne genutzt. So kann der Verzehr die körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen, indem der Sauerstofffluss zu den Muskeln erhöht wird.
Schon gewusst? Vier erstaunliche Fakten über den Granatapfel
- Ein einzelner Granatapfel kann bis zu 1.400 essbare Kerne (auch Arillen genannt) enthalten.
- Granatapfelsaft enthält mehr Antioxidantien als Rotwein oder grüner Tee. Diese wirken zellschützend und entzündungshemmend.
- Die Geschichte des Granatapfels reicht über 5.000 Jahre zurück – schon im alten Ägypten wurde er geschätzt und sowohl als Nahrungsmittel als auch als Heilpflanze eingesetzt.
- Die Schale des Granatapfels wurde traditionell zum Färben von Stoffen und Leder verwendet – eine intensive Farbe und Gerbstoffe machten den Granatapfel zu einem geschätzten Rohstoff in alten Handwerkskünsten.
Zeit zum Durchstarten!
Ein echtes Super-Duo: Granatapfel trifft auf Cranberry! Dass diese Kombination außerordentlich gelungen ist, zeigt einmal mehr unser Rezept für einen ultraschnellen und dazu absolut erfrischenden Granatapfel-Smoothie. Wie gemacht für den Sommer, kann er als Durchstarter am frühen Morgen oder auch als kleines Geschmacksspektakel zwischendurch fungieren. Sie entscheiden!