Klöße mit Fleisch und Zwiebeln auf einem Teller

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Klöße sind einfach großartig! Sie wecken Erinnerungen an festliche Gerichte in dampfenden Schüsseln und an gemütliche Sonntage mit der Familie. Sie sind der Inbegriff von Tradition und zeitlos beliebt, ein kleines Kunstwerk und ein stattliches Statement auf dem Teller. Ihrer Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt: Kartoffelklöße, Grießklöße und Co. glänzen als Beilage und Suppeneinlage ebenso wie als Hauptgericht und verführen uns zudem mit köstlichen süßen Varianten. Höchste Zeit für eine kleine Kloßkunde!

Wussten Sie, dass ein „Kn“ am Anfang eines deutschen Wortes eine Verdickung ausdrückt? Belege finden sich schnell: Knie, Knolle, Knospe, Knauf, Knüppel, Knoten – und natürlich: Knödel. Letzteres Wort stammt vermutlich vom althochdeutschen „chnodo“ ab, im Mittelhochdeutschen wurde daraus „knode“, was so viel bedeutet wie „kleiner Hügel“. Deutlich rustikaler sind die Wurzeln des Wortes Kloß, das ursprünglich auf das althochdeutsche Wort „kloz“ zurückgeht, übersetzt: „Klumpen“, „Knolle“ oder „Kugel“. Ob man im Mittelalter tatsächlich auch schon Knödel oder Klöße gerollt und verzehrt hat, ist ungewiss. Fest steht jedoch, dass die Rundlinge eine echte Traditionsspeise sind, und das gleich in mehreren Regionen.

Klöße in einer Schüssel serviert

Herkunft und Geschichte der Klöße

Eine der bekanntesten Kloßregionen ist Thüringen. Dort beruft man sich auf eine über 200-jährige Kloßtradition. Erste Thüringer Klöße könnte ein Priester (oder seine Haushälterin) zubereitet haben. Denn das älteste belegte Rezept, datiert auf das Jahr 1808, fand sich in der Pfarrei Effelder bei Sonneberg. Eine andere Geschichte verweist auf das 16. Jahrhundert im südthüringischen Meiningen. Sie besagt, dass die heidnische Göttin Holle dem Ort zu Kartoffeln samt Kloßrezept verholfen und so den Thüringerinnen und Thüringern ihre Regional-Leibspeise beschert hat. Das Rezept gab sie mit den Worten „Hüte es“ weiter, weshalb die Klöße in Thüringen Hütes heißen und sogar eine eigene Feier – das Hütesfest – haben.

Auch in Bayern ist es eine bestimmte Stadt, die mit Kloßtradition in Verbindung gebracht wird: Deggendorf. Hier ranken sich ebenso fantasievolle Sagen um die kulinarischen Wurzeln der heutigen Knödelstadt und niemand weiß, ob, wann und von wem hier einst der Knödel erfunden wurde. Unstrittig ist jedoch, dass der Knödel zum bayerischen Kulturgut gehört. Im 19. Jahrhundert erklärte man ihn gemeinsam mit Schweinsbraten und Weißwurst zum Nationalgericht. Doch auch in Tirol, Franken, Vogtland, Österreich, Schlesien und Böhmen wird der Knödel als Traditionsspeise vereinnahmt. Und so halten wir fest: Wir wissen nicht, wer ihn erfunden hat, aber jeder will’s gewesen sein.

Schlesische Klöße mit Speck auf einem Teller angerichtet

Welche Sorten von Klößen gibt es?

Knödel bzw. Klöße sind aber auch eine wunderbare Erfindung! Und möglicherweise fragen Sie sich gerade, ob es da einen Unterschied gibt. Den gibt es nicht, beide Begriffe bezeichnen dieselbe Speise, sie werden lediglich regional unterschiedlich verwendet. Während man im Norden und Westen des Landes eher von Kloß spricht, ist im Süden der Knödel gebräuchlich. Im Schwäbischen nennt man die köstlichen Kugeln auch Gleeß und Gneedl, im Fränkischen zusätzlich Kließ, Glües und Gniedla. Im Pfälzer Raum ist der Knedl üblich, im Dialekt sagt man auch Knepp. Um in Restaurants dieser Regionen Knödel zu bestellen, brauchen Sie dennoch kein Wörterbuch. Allerdings sollten Sie den Unterschied zwischen einzelnen Knödelsorten kennen. Wir geben eine kleine Übersicht:

Germknödel

Die süße Hefeknödel-Variante ist oft mit Powidl (Pflaumenmus) gefüllt. Obendrauf gibt es Mohn und Puderzucker – eine perfekte Winterspeise, die gerne in Skihütten serviert wird.

Übrigens sind Klopse nicht gleich Klöße! Klöße bestehen aus einem Teig auf Basis von Kartoffeln, Brot, Grieß oder Quark. Klopse hingegen bezeichnen Fleischklöße, in der Regel hergestellt aus Hackfleisch und oft in Soße serviert. Typische Vertreter sind die berühmten Königsberger Klopse.

Grießklöße

Die zarten Klößchen aus Grieß, Milch und Butter sind äußerst vielseitig. Ob als Suppeneinlage oder als süße Variante mit Zimt und Zucker: Grießklöße schmecken immer.

Kartoffelklöße bzw. Kartoffelknödel

Hier unterscheidet man drei verschiedene Sorten:

  • Rohe Klöße werden aus rohen, geriebenen Kartoffeln gemacht. Sie haben eine feste Konsistenz und sind besonders in Thüringen und Bayern als Klassiker zum Sonntagsbraten beliebt.
  • Gekochte Klöße sind schön fluffig, da sie nur aus gekochten Kartoffeln bestehen. Perfekt für alle, die es locker-leicht mögen.
  • Klöße halb und halb bestehen, wie der Name schon verrät, aus einer Mischung von rohen und gekochten Kartoffeln. Die Klöße sind außen weich und haben oft einen Kern aus altbackenem Brot.

Kaspressknödel

Sie sind eine Tiroler Spezialität: Die flachen Knödel bestehen aus Brot und Käse, werden angebraten und als Beilage oder Suppeneinlage serviert. Kaspressknödel sind würzig und sättigend.

Klöße aus Mehl

Auch hier gibt es regionale Varianten:

  • Thüringer Mehlklöße sind eine einfache, sättigende Speise aus Mehl, Wasser und Ei. Oft gibt es dazu eine herzhafte Soße.
  • Böhmische Knödel bestehen aus Mehl und Hefe, werden gedämpft und in Scheiben geschnitten. Sie sind vor allem in Tschechien und Österreich eine beliebte Beilage.

Leberknödel

Und noch eine herzhafte Variante: Leberknödel werden aus Leber, Semmelbröseln und Gewürzen zubereitet. Sie machen aus Brühen und Suppen eine köstlich-deftige Mahlzeit.

Marillenknödel

Und noch ein Knödel-Highlight aus Österreich: Saftige Aprikosen (Marillen) werden von einem Teig aus Kartoffeln oder Quark umhüllt, gekocht, in Butterbröseln geschwenkt und leicht gezuckert. Lecker!

Quarkklöße

Wer Lust auf etwas Leichtes hat, wird sie lieben: Quarkklöße sind luftig und lassen sich sowohl herzhaft als auch süß zubereiten. Besonders beliebt sind sie mit einer fruchtigen Füllung oder einfach mit Vanillesoße.

Schlesische Kartoffelklöße

Sie heißen auch Gummiklöße und werden aus Kartoffelmehl und gekochten Kartoffeln zubereitet. Vor dem Kochen formt man sie zu abgeflachten Kugeln und drückt auf einer Seite eine Vertiefung in die Mitte. Der Teig enthält meist weder Ei noch Milch, was den Klößen Elastizität verleiht.

Semmelknödel

Semmelknödel sind wohl die bekanntesten Vertreter der Knödelwelt. Sie bestehen aus altbackenen Brötchen, die mit Milch, Ei und Gewürzen gemischt werden. Egal ob als Beilage zu Braten mit Soße oder solo in Butter gebräunt – Semmelknödel passen zu fast allem.

Serviettenknödel

Der Serviettenknödel ist der elegante Cousin des Semmelknödels. Er wird nicht zu einer Kugel geformt, sondern als Rolle in einem Tuch oder in Alufolie gekocht. Anschließend schneidet man ihn in Scheiben – ideal für festliche Anlässe.

Speckklöße

Apropos würzig: Für alle, die es deftig mögen, sind Speckklöße eine gute Wahl. Mit knusprigen Speckwürfeln verfeinert schmecken sie besonders gut zu Krautgerichten.

Topfenknödel

Sie sind die österreichische Variante der Quarkklöße. Die Spezialität wird mit Topfen (Quark) zubereitet und gerne mit Obst gefüllt oder in gerösteten Bröseln gewälzt. Topfenknödel werden als Hauptspeise oder als Dessert gereicht.

 

 

Klöße aus Teig geformt auf einem Holzbrett

Zubereitung von Klößen: die wichtigsten Tipps

So unterschiedlich Klöße und Knödel auch sind, eine Herausforderung eint alle: Sie sollen am Ende in möglichst perfekter Form auf den Teller. Doch was ist das Geheimnis eines rundum gelungenen Kloßes? Das Wichtigste ist die Temperatur: Klöße sollten nie sprudelnd kochen, sonst besteht die Gefahr, dass sie zerfallen.

So bereiten Sie Klöße richtig zu:

  1. Bringen Sie einen großen Topf (Knödel brauchen Platz!) mit Salzwasser zum Kochen und geben Sie dann die Klöße vorsichtig hinein.
  2. Regeln Sie die Temperatur auf mittlere Hitze herunter und lassen Sie die Klöße einfach nur ziehen.
  3. Nach rund 20 bis 25 Minuten steigen sie an die Wasseroberfläche – das ist das Zeichen, dass sie gar sind.

Worauf Sie außerdem achten sollten: 

Stellen Sie während des Garvorgangs sicher, dass die Klöße frei schwimmen, damit ihr Auftrieb nicht vom Topfboden oder von einem Kollegen behindert wird. Wichtig für eine gute Konsistenz ist außerdem, dass der Teig nicht zu viel Flüssigkeit enthält. Dem kann man abhelfen, indem man etwas Mehl, Stärke oder Brot zum Kloßteig hinzugibt.

Bei Semmelknödeln sollte das Brot nicht zu frisch sein. Verwenden Sie deshalb am besten altbackene Brötchen oder Laugengebäck vom Vortag. Für alle, die noch nicht viel Übung beim Kochen von Klößen haben, empfiehlt sich ein Probekloß. Die zusätzlichen 20 Minuten für den Test, ob Konsistenz und Geschmack stimmen, sind in jedem Fall gut investiert.

Thüringer Spinatknödel mit Parmesan

Anwendungsmöglichkeiten von Klößen in der Küche

Klöße sind wahre Verwandlungskünstler in der Küche und lassen sich unglaublich vielseitig einsetzen. Als klassische Beilage machen sie Braten, Gulasch oder Rouladen erst richtig komplett – schließlich nehmen sie Soßen wunderbar auf. Doch Klöße werden nicht nur als Beilage geschätzt. In vielen Regionen Deutschlands sind sie eine vollwertige Hauptmahlzeit. Vor allem in Süddeutschland beliebt ist das Familiengericht „Kloß mit Soß“, bei dem die Klöße in reichlich Soße serviert werden. Dazu eignen sich Pilzrahmsoße, Tomatensoße oder eine herzhafte Speck-Zwiebel-Soße. Als vegetarische Alternative kann eine dunkle Soße auch nur mit angebratenen Zwiebeln und Gewürzen zubereitet werden; sie erhält durch die Röstaromen ihren herzhaften Geschmack. Apropos Röstaromen: Es soll ja Menschen geben, die extra mehr Klöße zubereiten, als sie essen können, um die übrig gebliebenen am nächsten Tag in Scheiben geschnitten und angebraten als „Resteessen“ zu genießen. Können wir uneingeschränkt empfehlen! Weitere klassische Anwendungsmöglichkeit sind Suppen, in denen Grieß- oder Leberklöße die Hauptrolle spielen, und natürlich Süßspeisen wie Marillen- und Germknödel. Fazit: Egal ob herzhaft oder süß – Klöße sind immer eine runde Sache!

Einfach kloßartig!

Die Knödel im Rezept mögen zwar "mini" sein, trumpfen in Sachen Geschmack und Genuss jedoch ganz groß auf! Was Sie sonst noch brauchen für den ultimativen Gaumenschmaus? Allerlei buntes Gemüse, eine cremige Soße, kräftigen Parmesan und schlussendlich eine knappe halbe Stunde Zeit für die Zubereitung – fertig. Für unser Rezept haben wir zwar Pilze vorgesehen, aber das Ganze funktioniert auch wunderbar mit leckeren Zucchini. Einfach mal ausprobieren!