Kulinarische Kokosnuss: die exotische Alleskönnerin
Längst hat die Kokosnuss die Küchen dieser Welt erobert und sich unter Gastronomen, anspruchsvollen Gästen und aufgeschlossenen Genießern gleichermaßen einen Namen gemacht. Ob als pflanzliche Milchalternative oder kreative Zutat in süßen und herzhaften Speisen: Die Kokosnuss weiß zu begeistern – nicht zuletzt wegen ihrer exotischen Herkunft und des einmaligen Geschmacks! Darüber hinaus machen sie ihre Nährstoffe sowie eine ganze Reihe weiterer gesunder Eigenschaften zu einem echten Superstar bewusster Ernährung. Höchste Zeit also, die Kokosnuss besser kennenzulernen und auf Kokosnuss-Suche zu gehen.

Kokosnuss: Vielfalt aus der Schale
Die Kokosnuss ist der Inbegriff von Vielfältigkeit! Da wundert es nicht, dass wir uns diese Eigenschaft zunutze machen und es zahlreiche Kokosprodukte gibt, die die Küchen dieser Welt mächtig aufpeppen. Kokosmilch etwa, deren Basis püriertes Fruchtfleisch ist und die gerne beim Kochen verwendet wird. Besonders bei veganer Ernährung findet sie als Ersatz für Sahne und Milch Anwendung, zudem eignet sie sich als Nahrungsmittel für Personen mit einer Laktoseunverträglichkeit.
Ein weiterer Garant für den Einsatz in der Küche ist Kokosöl. Bei der Herstellung von Kokosöl wird das Fruchtfleisch jedoch nicht püriert, sondern geraspelt, getrocknet und schließlich in einer Ölmühle ausgepresst. Aufgrund seiner Hitzebeständigkeit wird das Öl bevorzugt zum Braten und Backen verwendet und kommt hier oft als Butterersatz zum Tragen. Der Geschmack von Kokosöl weist leicht nussige Noten auf.

Kokosmus findet sich ebenfalls in so manchen Küchen und auf ausgewählten Speisekarten wieder. Nicht zuletzt weiß es durch die cremige Konsistenz und einen süßlichen Geschmack zu überzeugen, versorgt uns darüber hinaus aber auch mit einer Reihe gesunder Inhaltsstoffe. Kokosmus ist oft Bestandteil von Smoothies und Desserts, kann aber auch in Suppen, Soßen oder Dips Verwendung finden. Zudem eignet es sich auch als leckerer Brotaufstrich zum Frühstück oder als süßer Snack zwischendurch.
Stichwort süß: Auch den Kokosblütenzucker umgibt eine besondere Eigenschaft. Im Gegensatz zu normalem Haushaltszucker ist der glykämische Index bei Kokosblütenzucker niedriger. Dies sorgt für einen langsamen und gleichmäßigen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Gewonnen wird Kokosblütenzucker aus dem Nektar der Blütenknospe einer Kokospalme.
Einen gleichermaßen erstaunlichen Effekt bietet Kokoswasser, das sich im Inneren der Kokosnuss befindet. Es ist erfrischend, kalorienarm und enthält kaum Fett. Zusätzlich hat es eine kühlende Wirkung auf den Körper und eignet sich als ideales Getränk für den Sport.
Von Schale bis Kern: das Innenleben der Kokosnuss
Bevor wir die Kokosnuss nun genau unter die Lupe nehmen, möchten wir zunächst folgenden Mythos aus der Welt schaffen: Die Kokosnuss ist eigentlich keine Nuss, sondern eine einsamige Steinfrucht, die von der Kokospalme (Cocos nucifera) stammt! Die Palmenart ist überwiegend in tropischen Gebieten – wie etwa den Philippinen, Indonesien, Indien, Brasilien und Sri Lanka – zu finden. Eine Kokospalme kann eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen und jährlich 30 bis 40 Kokosnüsse hervorbringen.
In der Regel braucht eine Kokosnuss ein gutes Jahr, bis sie die richtige Reife entwickelt hat. Sobald die Kokosnuss ausgewachsen ist, bringt sie im Schnitt 2,5 Kilo auf die Waage. Somit ist sie nicht nur ein echter Brummer, sondern zählt zugleich auch zu den größten Früchten überhaupt.
Kennzeichnend für die Kokosnüsse, die an Kokospalmen wachsen, ist ihr vielschichtiger Aufbau. So müssen wir uns hier gleich einmal von der Illusion verabschieden, dass Kokosnüsse immer so schön braun aussehen, wie man es aus Verbrauchersicht auf der Marktfläche gewohnt ist. Die äußere Haut der Kokosnuss (Exokarp) ist eigentlich grün und weist zudem eine lederartige und wasserdichte Struktur auf. Die darauffolgende Schicht ist dick, faserig und beigefarben. Diese wird auch Mesokarp genannt. Den Abschluss bildet die dritte Schicht, die schließlich den Samen umschließt und als Endokarp bezeichnet wird. Diese Schicht ist hohl und zeichnet sich durch eine braune, faserige wie holzige Struktur aus. Der darunter befindliche Samen beinhaltet das kostbare weiße Fruchtfleisch, das verzehrt werden kann. Es ist reich an Nährstoffen und schmückt sich gleich mit einer ganzen Reihe an wertvollen Mineralstoffen, Vitaminen und gesunden Fetten. Auch deshalb gilt die Kokosnuss als echter Booster für die Gesundheit, so sagt man ihr etwa eine immunsystemstärkende wie auch krankheitslindernde Wirkung nach.
Diese Kokosnuss-Sorte stammt von den Philippinen und wird besonders wegen des weichen Fruchtfleischs und des milchig weißen Kokoswassers geschätzt. Buko-Kokosnüsse haben typischerweise eine braune und faserige Schale. Sie zählen außerdem zu den bekanntesten Kokosnuss-Sorten überhaupt.
Der König unter den Kokosnüssen! Vorzugsweise in Sri Lanka beheimatet, unterscheidet sich die King Coconut nicht zuletzt durch ihre markante gelbe Schale. Durch das besonders süße und reichhaltige Kokoswasser eignet sich diese Sorte hervorragend als Trink-Kokosnuss.
Hauptsächlich in Thailand vorzufinden, überzeugt die Nawassi-Kokosnuss vor allem durch ihren hohen Anteil an Kokoswasser. Das Fruchtfleisch ist zwar dünnhäutig, aber äußerst geschmackvoll. Wie die King Coconut ist auch die Nawassi eine hervorragende Trink-Kokosnuss, die in Ländern wie Thailand, Sri Lanka oder auch Vietnam als exotischer Trinkgenuss regelmäßig angepriesen wird.
Diese indonesische Sorte ist ein echter Exot unter den Kokosnüssen. So hat das Fruchtfleisch der Kopyor-Kokosnuss eine geleeartige Konsistenz, das sich wunderbar für die Zubereitung von Desserts eignet. Alternativ lässt sich das fast schon puddingartige Fruchtfleisch auch einfach aus der Schale löffeln.
Auch diese besondere Kokosnuss-Sorte weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Wie die Buko kommt auch die Macapuno-Kokosnuss von den Philippinen. Besonders auffällig ist das dicke, cremeartige Fruchtfleisch, das oftmals für die Verfeinerung von Süßspeisen, Marmeladen oder Getränken Verwendung findet.

Junge und reife Kokosnüsse: Besonderheiten und Merkmale
Junge Kokosnüsse sind in der Regel sechs bis neun Monate alt und haben eine glatte, grünliche Schale. Sie enthalten viel Kokoswasser und weiches Fruchtfleisch, das sich leicht aus der Schale löffeln lässt. Das Kokoswasser ist süß und schmeckt sehr angenehm. Aus dem frischen Fruchtfleisch lässt sich darüber hinaus gut Kokosmilch herstellen.
Reife Kokosnüsse sind um die zwölf Monate alt und besitzen eine harte und braune Schale mit einer faserigen Struktur. Das Fruchtfleisch ist von seiner Konsistenz deutlich fester als bei jungen Kokosnüssen. Durch den hohen Fettgehalt und seine feste Form kann das Fruchtfleisch problemlos für die Herstellung von Kokosmilch, Kokosöl oder auch Kokosraspeln verwendet werden.
Schon gewusst?
Wenn Sie das nächste Mal eine Kokosnuss kaufen möchten, sollten Sie diese vorher unbedingt einmal kurz schütteln! Ist ein gluckerndes Geräusch zu hören, können Sie sicher sein, dass es sich um eine frische Kokosnuss handelt, deren Fruchtfleisch genüsslich verzehrt werden kann. Je mehr Wasser eine Kokosnuss enthält, desto frischer ist sie. Das liegt daran, dass sich mit zunehmender Reife das Wasser im Fruchtfleisch der Kokosnuss ablagert, bis die Frucht schließlich nur noch das Mark enthält.

Kokosnüsse knacken leicht gemacht: So geht’s!
Seien Sie sich gewiss, dass sich eine Kokosnuss so leicht nicht geschlagen gibt, wenn es darum geht, sie zu öffnen. Mit der richtigen Technik jedoch wird aus einem verzweifelten Versuch schnell ein gelungenes Vorhaben. Wir nennen Ihnen passende Möglichkeiten, die das Knacken von Kokosnüssen bedeutend vereinfachen (sollten):
Suchen Sie zunächst nach den drei markanten Keimlöchern, die sich als schwarze Punkte auf der Kokosnuss-Schale abzeichnen. Im besten Fall haben Sie einen Kokosnuss-Öffner parat – alternativ hilft auch ein Schraubendreher (vorher desinfizieren!), um eines der Löcher vorsichtig aufzubohren. Drehen Sie das Werkzeug dabei unter fortlaufendem Druck so lange hin und her, bis Sie die Schale an der entsprechenden Stelle endgültig durchbrochen haben. Gehen Sie nun zu einem weiteren schwarzen Punkt auf der Schale über und verfahren Sie nach demselben Muster. Dieses zweite Loch ist das Luftloch. Wenn Sie die Kokosnuss jetzt hochhalten, strömt von oben Luft durch das Loch, während aus dem zweiten Loch unten das frische Kokoswasser herausläuft. Sie können es entweder sofort aus einem Glas genießen oder zum Kochen auffangen.

Damit Sie neben dem Kokoswasser auch das köstliche Fruchtfleisch probieren können, müssen Sie die Kokosnuss aufbrechen. Hilfreiche Werkzeuge sind hier etwa ein passendes Messer oder auch ein Hammer. Legen Sie die Kokosnuss zunächst auf eine harte, rutschfeste Unterlage. Nun schlagen Sie vorsichtig – und dann fortlaufend mit mehr Druck – mit dem Hammer oder der Messer-Rückseite entlang der Kokosnuss so lange auf die Schale, bis schließlich ein Riss entsteht und die Kokosnuss in zwei Hälften aufgeklappt werden kann. Abschließend können Sie das Fruchtfleisch mit einem Messer leicht von der Schale lösen. Das Kokoswasser kann zusätzlich in einem geeigneten Behälter (Glas, Tasse oder Messbecher) gesammelt und aufbewahrt werden.
Tipp: Beim Öffnen der Kokosnuss nicht nur auf eine Stelle schlagen, sondern die Schale rundherum bearbeiten.
Suppenträume!
Nachdem wir so tief in die Kokosnuss-Kunde eingetaucht sind, ist es nur richtig, dass wir uns nun einen echten Klassiker der thailändischen Küche vornehmen. Die Rede ist natürlich von der Tom-Kha-Gai-Suppe! Neben reichlich Chili und weiteren feinen Gewürzen sind es vor allem die Aromen der cremigen Kokosmilch und der Kokosblüten, die dieses Gericht geschmacklich auf eine neue Stufe heben.
Ein wenig Koriander am Ende rundet den kulinarischen Hochgenuss dann auf den Punkt ab. Wie passend, dass wir gleich hier das Rezept zur fantastischen Suppe für Sie parat haben und eine Empfehlung zum Nachkochen bedingungslos aussprechen können!