Viele verschiedenfarbige Paprikas nebeneinander

Paprika: Gesund & Vielseitig

Welche Paprikasorten gibt es eigentlich? Wie gesund ist Paprika? Wann ist Saison und was kann man mit Paprika alles kochen? Antworten auf diese und weitere spannende Fragen rund um das herzhaft-pikante Gemüse beantworten wir Ihnen in unserer heutigen Warenkunde. Wir blicken zu unseren Nachbarn nach Ungarn, in die Ferne nach China und blättern ein wenig im Guinnessbuch. Los geht’s.

Je eine Rote, Gelbe und Grüne Paprika auf einem Teller aus Rattan

Die bunte Welt der Paprika

Schon gewusst? Wenn die Österreicher mit Paprikagewürz kochen, dann „paprizieren“ sie. So bezeichnet man den Vorgang, wenn Paprikapulver in heißes Fett gestreut, kurz angebraten und anschließend mit Wein oder verdünntem Essig abgelöscht wird. Der Geschmack und die Farbe sollen auf diese Weise besser an eine Soße abgegeben werden – beispielsweise beim Gulasch. Womit wir schon ganz nah an einer Region sind, die wir alle eng mit Paprika verbinden: Ungarn. Tatsächlich ist die Paprika dort so etwas wie die Nationalpflanze und wird in vielen traditionellen Gerichten verarbeitet, darunter finden sich Köstlichkeiten wie das legendäre Gemüse-Schmorgericht Letscho, das Paprikahuhn (Paprikás Csirke) oder gefüllte Paprika mit dem lustigen Namen Töltött, der uns an ein schwedisches Möbelstück erinnert. In der großen weiten Welt der Paprikaproduktion – und da erzählen wir Ihnen keine Schote – hat aber eine ganz andere Nation die Nase vorn: China. Etwa die Hälfte der gesamten Erntemenge an Paprika und Chili weltweit wird dort produziert. Doch was ist eigentlich der Unterschied? Und welche Sorten gibt es?

Verschiedenfarbige Paprikas an Pflanzen auf einem Feld

Paprikasorten: Jetzt wird’s bunt!

Die Pflanzengattung Paprika (Capsicum) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und variiert in ihren Formen von blockartig oder flach-rund über herzförmig bis länglich und spitz. Aber was für einen Unterschied machen eigentlich die Farben? Es gibt rote, gelbe und grüne, aber auch weiße, schwarze und violette Sorten. Die Farbe ist vor allem ein Indiz für die Reife: Grüne Paprika werden unreif geerntet; bleiben sie an der Pflanze, werden sie erst gelb, dann orange und schließlich rot. Je nach Größe, Farbe, Geschmack und Schärfe gibt es spezifische Namen wie Chili, Spanischer Pfeffer, Peperoni, Peperoncini oder Pfefferoni. Die am weitesten verbreitete Art, zu der auch die meisten in Europa erhältlichen Typen gehören, ist Capsicum annuum. Es ist eine Familie mit sehr unterschiedlichen Geschwistern: Die Größe der Schoten schwankt von 1 bis 25 Zentimeter und ihre Schärfe reicht von milden, leicht süßlichen Gemüsepaprika bis hin zu den scharfen Jalapeños. Der für die Schärfe verantwortliche Inhaltsstoff Capsaicin kommt übrigens in fast allen Sorten vor, allerdings in sehr unterschiedlicher Konzentration. Als schärfste Chili der Welt gilt der Carolina Reaper. Mit einem Durchschnitt von 1.569.300 SHU auf der Scoville-Skala und Spitzenwerten von über 2.200.000 SHU – zum Vergleich: Habaneros, die zu den schärfsten essbaren Chilis zählen, bringen es gerade mal auf 100.000 bis 350.000 Scoville – schaffte es die Hybrid-Chilisorte der Capsicum-chinense-Art 2013 ins Guinnessbuch der Rekorde.

Rote Paprika in Stücke geschnitten mit Küchenmesser vor dunklem Hintergrund

Wie gesund ist Paprika?

Aus Gesundheitsgründen kommt dieser Paprika-Extremfall wohl eher nicht auf den Teller. Andere Sorten, die bei uns im Handel erhältlich sind, aber schon. Welche und wie viele Vitamine Paprika enthält, zeigt ein Blick in die Nährwerttabelle: Mit rund 140 Milligramm je 100 Gramm enthalten rote Paprika fast dreimal so viel Vitamin C wie Zitronen. Zusätzlich stecken Vitamin E, Provitamin A und B-Vitamine in den Schoten. Außerdem ist Paprika reich an den wichtigen Mineralstoffen Kalzium, Kalium, Magnesium und Zink. Die in roter Paprika enthaltenen Carotinoide helfen unserem Körper darüber hinaus bei der Abwehr freier Sauerstoffradikale. Und nicht zu vergessen: Paprika sind durch ihren hohen Gehalt an Wasser und Ballaststoffen kalorienarm und sättigend. Ein Gemüse also, das nicht nur schmeckt, sondern auch noch figurfreundlich und supergesund ist. Obwohl – Gemüse stimmt eigentlich gar nicht. Denn die Paprika zählt zu den Beeren. Botanisch gilt als Beere eine Frucht, die aus einem einzigen oder mehreren verwachsenen Fruchtblättern hervorgegangen ist und ihre Samen mit ihrem Fruchtfleisch einhüllt. Nach dieser Definition gehören neben Paprika übrigens auch Bananen, Gurken, Melonen, Kürbisse, Zitrusfrüchte, Datteln, Kiwis, Auberginen und Tomaten zu den Beeren.

Verschiedenfarbige Paprikas nebeneinander auf einem drapierten Küchentuch

Paprika für jeden Geschmack

Doch zurück zur Paprika und mit ihr zum praktischen Teil unserer kleinen Warenkunde. Denn nun gilt es noch die Frage zu beantworten: Was kann man mit Paprika alles kochen? Auch hier zeigt sich ein weiteres Mal die Vielseitigkeit der Schoten: Paprika schmeckt als roher Snack für zwischendurch zusammen mit einem frischen Dip, in einem griechischen Salat mit Fetakäse und Oliven, zu Pasta, als Pizzabelag, als Geschnetzeltes und im Gulasch. Wahlweise mit Hackfleisch und Reis oder vegetarisch gefüllt wird aus der Paprika eine sättigende Hauptspeise. Auch für die Herstellung von Soßen, Suppen und Schmorgerichten ist Paprika hervorragend geeignet. Was ihre Verträglichkeit betrifft, gibt es allerdings eine kleine Einschränkung, denn manchen Menschen bekommt Paprika besser, wenn die Haut entfernt wird. Dies gelingt entweder mit einem Sparschäler oder man erhitzt die halbierten Schoten bei 220 Grad im Backofen, bis die Haut dunkel wird und Blasen wirft. Dann unter einem feuchten Küchentuch schwitzen lassen und die Haut abziehen.

In der Küche kommt Paprika aber nicht nur als Gemüse zum Einsatz. Die schärferen Gewürzpaprika-Sorten werden auch zu Paprikapulver verarbeitet, das – je nach Capsaicin-Gehalt der Frucht – in den Varianten halbsüß, edelsüß oder scharf verschiedensten Gerichten eine aromatisch-pikante Note verleiht. Ein wenig vorsichtig muss man beim Erhitzen sein, Paprikagewürz wird leicht bitter. Auch zu verschiedenen Würzsoßen wird Paprika verarbeitet, ein bekanntes Beispiel ist die durch Fermentation von Chilis hergestellte Tabascosoße.

Viele rote Paprikas nebeneinander

Frisch und knackig: So schmeckt Paprika am besten

Rechnet man Importware hinzu, ist das ganze Jahr über Paprikasaison. Hauptsaison für den Anbau in Deutschland sind die Monate Juli und August, die Nebensaison ist im Juni und im September. Allerdings liegt der Selbstversorgungsgrad mit Paprika in Deutschland bei gerade einmal drei Prozent. Rund 85 Prozent der hier erhältlichen Schoten kommen aus den Niederlanden und aus Spanien.

Beim Kauf von Paprika sollten Sie darauf achten, dass die Früchte eine feste, glatte Schale und einen knackigen Stiel haben. Auch sollten sie weder Flecken noch Risse aufweisen. Paprika ist kälteempfindlich, deshalb sollte sie besser nicht in den Kühlschrank. Ideal ist die Aufbewahrung in einer kühlen Vorratskammer bei Temperaturen zwischen acht und zehn Grad Celsius. Dort halten die Schoten einige Tage.

Lust auf Paprika?

Nach der ganzen Warenkunde kribbelt es nun in Ihren Fingern und Sie möchten direkt etwas mit Paprika kochen? Dann stöbern Sie gerne einmal in unserer Rezeptdatenbank. Unsere Empfehlungen an dieser Stelle sind Muckalica oder ein Grillgemüse-Salat.