Bowl mit frischem Porridge und Obst

Porridge: vom Arbeiteressen zum Trendfood

Die Zeiten, in denen das britische Essen einen schlechten Ruf genoss, sind längst vorbei. Der jüngste Beweis dafür ist Porridge. Zwar ist das schottische Traditionsgericht nichts anderes als schlichter Haferbrei, doch irgendwie klingt Porridge viel cooler und inspiriert uns neu. Inzwischen hat sich das einstige Arbeiteressen zu einem Trendfood gemausert, das sowohl Foodies als auch Gesundheitsbewusste begeistert. Das liegt einerseits an den vollwertigen Grundzutaten, andererseits an der unglaublichen Wandelbarkeit der Getreidespeise.

Porridge-Bowl mit Blaubeeren und Bananen

Ein echtes Kraftpaket

Baumstammwerfen, Steinstoßen, Fassrollen – die schottischen Highland Games sind zweifellos anstrengend. Kein Wunder, dass einem nach diesen und weiteren fordernden Disziplinen der sogenannten Heavy Events der Magen knurrt. Möglicherweise ist Porridge aus diesem Grund in Schottland so beliebt. So ein kerniger Haferbrei gibt einfach Kraft, macht satt und wärmt zudem, wenn es in den Highlands abends frisch wird.

Die Frage nach der Herkunft von Porridge führt uns aber noch tiefer in die schottische Kultur. Denn Hafer wird dort seit Jahrhunderten nicht nur gegessen, sondern nahezu verehrt. Generationen von Arbeiterfamilien wurden vom Hafer satt, der in der Regel mit nichts weiter als Wasser und einer Prise Salz zum günstigen, aber sehr nahrhaften Nationalbrei verarbeitet wurde. Und das nicht irgendwie. Nach schottischer Tradition soll Porridge in einer Holzschüssel serviert und mit einem Holzstab namens „Spurtle“ umgerührt werden – im Uhrzeigersinn, versteht sich. Einer weniger bekannten Tradition zufolge soll das Gericht dann anschließend im Stehen gegessen werden, was als Zeichen des Respekts gilt. Heute geht man allerdings davon aus, dass diese Regel auf Landarbeiter zurückzuführen ist, die ihren Brei unterwegs zu sich nehmen mussten.

Aber es ist nicht nur die schottische Küche, die Haferbrei groß gemacht hat. Auch in anderen Kulturen spielt er eine Rolle: In Indien wird eine ähnliche Speise als „Daliya“ serviert, in Skandinavien gibt es „Grød“, und selbst die alten Römer hatten ihre eigene Version. Porridge war also schon lange vor den Hipster-Cafés dieser Welt ein globaler Hit.

Haferflocken auf einem Löffel aus Holz

Bestandteile und Zutaten von Porridge

Die Basis von Porridge ist simpel: Haferflocken, Flüssigkeit und eine Prise Salz. Diese Einfachheit ist ein Teil des Erfolgsrezepts. Der andere ist Hafer, denn das Getreide ist schlicht der Superstar unter den Cerealien: Ob zarte oder kernige Flocken, Vollkorn oder Instant – der Nährstoffgehalt bleibt bei allen Varianten ähnlich hoch. Außerdem ist Porridge alles andere als Einheitsbrei. Mit Milch wird es cremig und reichhaltig, mit Wasser leicht und bekömmlich; pflanzliche Alternativen wie Hafer-, Mandel- oder Kokosmilch bieten Spielraum für eine vegane Ernährungsweise. Wenn es um die geschmackliche Verfeinerung und um Toppings geht, werden die Möglichkeiten nahezu grenzenlos. Von Apfel-Zimt-Porridge, Schoko-Porridge und Früchte-Porridge über exotisch gewürzte Varianten mit Kardamom und Kurkuma bis hin zu herzhaften Toppings wie Avocado oder pochiertem Ei – es gibt praktisch nichts, das nicht auf Porridge passt.

Gefüllte Porridge-Bowl in Händen

Kochen oder einweichen: Zubereitungsarten von Porridge

Jetzt könnte man meinen, für die Zubereitung eines Porridge kocht man lediglich Haferflocken und Milch oder Wasser auf, bis die Konsistenz stimmt. Jein. Denn der Teufel steckt auch beim Brei im Detail. Soll er cremig oder bissfest sein? Mit einem Schneebesen geschlagen oder rustikal belassen? Die Zubereitung ist eine kleine Kunst. Für die perfekte Cremigkeit empfehlen sich zarte Flocken, die unter Rühren langsam eindicken. Wer es kerniger mag, greift zu groben Flocken oder schneidet sie selbst mit einer Flockenquetsche – ein Gadget für echte Hafer-Enthusiasten.

Und dann gibt es da noch die Overnight-Oats-Methode. Hier wird der Hafer über Nacht in kalter Flüssigkeit eingeweicht. Das spart nicht nur Zeit, sondern hat auch etwas von Magie – man wacht auf, und das Frühstück ist praktisch fertig. Unser Tipp: Schon beim Einweichen eine Prise Zimt oder Vanille hinzugeben, so entfaltet sich das Aroma perfekt.

Rauf aufs Siegertreppchen: Nährwerte von Porridge

Gesund, gesünder, Porridge! Dass der Haferbrei mal das Marmeladenbrötchen vom Frühstücks-Thron schubsen würde, hätten viele von uns nicht gedacht. Aber dieses Superfood hat das viel genutzte Prädikat wahrlich verdient. Hafer liefert hochwertiges pflanzliches Eiweiß und ist reich an Ballaststoffen wie Beta-Glucan, die die Verdauung fördern, lange satt machen und nachweislich den Cholesterinspiegel senken können. Mit relevanten Mengen der Vitamine Thiamin (B1) und Biotin (B7) unterstützt Hafer den Stoffwechsel und das Nervensystem. Porridge mit Milch oder angereicherter Pflanzenmilch liefert zusätzlich wertvolles Kalzium. Wegen seiner sportlichen Qualitäten ist Porridge auch ein Traumfrühstück für Fitnessbegeisterte. Denn die komplexen Kohlenhydrate liefern lang anhaltende Energie, während Proteine und Mineralstoffe wie Magnesium die Muskelfunktionen unterstützen. Und wer Porridge mit Obst und Nüssen ergänzt, hängt dem Erstplatzierten auf dem Siegertreppchen für Cerealien sogar noch eine Medaille um.

Wiederverwendungsmöglichkeiten: Kein Brei bleibt übrig

Der Brei wurde nicht ausgelöffelt? Kein Problem. Übrig gebliebener Porridge eignet sich hervorragend als Basis für Pancakes. Einfach Ei, Mehl und etwas Backpulver hinzugeben und kleine Pfannkuchen braten. Beim Topping gilt dann wieder: Erlaubt ist, was gefällt! Eine andere Idee sind selbst gemachte Energieriegel. Dazu mischt man den Porridge mit Nüssen, Trockenfrüchten und Honig, formt die Masse zu Riegeln und lässt sie im Kühlschrank fest werden. Porridge-Reste kann man auch mit Obst und/oder Milch in den Mixer geben und daraus einen Smoothie oder Shake zaubern. Sie backen gerne? Dann probieren Sie es doch mal mit Porridge-Muffins. Mischen Sie den Brei mit etwas Backpulver, Joghurt und Beeren, geben Sie ihn in eine Form – und ab in den Ofen.

Auch herzhafte Varianten sind denkbar: Porridge vom Morgen kann man mit etwas Gemüsebrühe, Käse und Kräutern verfeinern, aufkochen und als Beilage zu einem warmen Mittag- oder Abendessen servieren. Darüber hinaus gilt: einfach ausprobieren! Nachhaltigkeit schmeckt immer.

Immer frisch und lecker: Porridge richtig aufbewahren

Für alle Fans von Meal Prepping haben wir abschließend noch ein paar Tipps zur optimalen Aufbewahrung von Porridge:

  • Kurzfristige Aufbewahrung
    Lassen Sie den Porridge zunächst vollständig abkühlen und füllen Sie ihn dann in eine dicht verschließbare Box oder ein Schraubglas, damit er nicht austrocknet und keine Gerüche annimmt. Auf diese Weise hält sich Porridge im Kühlschrank bei circa vier Grad für ein bis drei Tage.
  • Langfristige Aufbewahrung
    Porridge lässt sich gut portionsweise einfrieren. Verwenden Sie dafür am besten Silikonförmchen oder kleine Dosen. Die Haltbarkeit von eingefrorenem Porridge beträgt bis zu drei Monate. Über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen.

Zum Aufwärmen den Porridge in die Mikrowelle oder einen Topf geben und etwas Milch, Pflanzendrink oder Wasser hinzugeben, um die cremige Konsistenz wiederherzustellen. Abschließend mit frischen Toppings wie Obst, Nüssen oder Zimt verfeinern.

Glücksgefühle

Dieser Schokoladen-Porridge bietet das volle Programm: Von süß, knackig und gesund bis hin zu schokoladig und sättigend ist eigentlich alles abgedeckt und dank der Zugabe von Datteln und Honig kann auf zusätzlichen Zucker getrost verzichtet werden. Ein Muss hingegen sind die frischen Walnüsse, die wertvolle Fettsäuren und Vitamin E liefern. Alternativ lassen sich auch wunderbar Haselnüsse verwenden. Wie schnell und einfach sie das kleine Wunderwerk zubereiten können, verrät Ihnen unser Rezept!