Rote Bete: bodenständiges Superfood
Rote Bete ist weit mehr als Omas Sauerkonserve. Die knallige Knolle bringt Farbe auf den Teller und ist erstaunlich vielseitig in der Küche. Rote Bete hat ab dem Spätsommer Saison und kommt dann frisch vom Feld in unsere Märkte. Deshalb ist sie ein Klassiker der Herbst- und Winterküche. Doch auch in modernen Gerichten zeigt sie, dass sie mehr kann als nur Beilagensalat. Ob roh, gekocht, gebacken oder eingelegt – die Einsatzmöglichkeiten von Roter Bete sind so bunt wie ihre Sorten. Hinzu kommt: Rote Bete ist supergesund und längst kein Geheimtipp mehr unter Sport- und Gesundheitsfans. In Großküchen punktet das charakterstarke Wurzelgemüse durch Haltbarkeit und einfache Verarbeitung. Welche Sorten es gibt, wie man Rote Bete verarbeitet und lagert und was man damit alles machen kann – wir verraten es Ihnen in unserer Warenkunde.
Was genau ist Rote Bete eigentlich?
Die Rote Bete (auch Rote Rübe, Rahne oder Rande genannt) ist ein Wurzelgemüse und gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse. Wie ihre Verwandten Zuckerrübe und Mangold ist sie eine Kulturform der Gemeinen Rübe, die wiederum von der Wildbete abstammt. Wie die Rote Bete zu uns kam, steht nicht ganz fest. Man vermutet, dass sie ihren Ursprung in Nordafrika hat und mit den Römern nach Mitteleuropa kam. Ihr Markenzeichen, die tiefrote Farbe, wird durch den natürlichen Farbstoff Betanin verursacht. Früher wurde Rote Bete auch als Färberpflanze eingesetzt, bis heute färbt sie noch viele Lebensmittel auf natürliche Weise.

Von fast schwarz bis weiß: Rote-Bete-Sorten
Auch wenn es paradox klingt: Rote Bete ist nicht immer rot. Es gibt sie in vielen Farben von fast schwarz über scharlachrot, rosa, orange und gelb bis zu weiß und sogar rotweiß geringelt. Zu den bekanntesten Sorten gehören neben dem Klassiker Rote Kugel auch gelbe Sorten wie Boldor oder Burpees Golden und weißfleischige wie Avalanche und Vereduna Alba. Besonders beliebt sind dekorativ rot-weiß geringelte Sorten wie Chioggia oder Tonda di Chioggia – absolut instagrammable!
Auch im Geschmack unterscheiden sich die einzelnen Rote-Bete-Sorten. Als grobe Faustregel gilt: Je heller die Knolle, desto milder der Geschmack. Die weiße Sorte Albina Vereduna schmeckt angenehm süß und fast schon zart, die berühmte Ringelbete Chioggia besticht durch ein süßlich-erdiges Aroma. Gelbe Sorten wie Boldor sind würzig-mild und meist etwas süßer als ihre tiefroten Verwandten. Die klassische dunkelrote Bete dagegen hat diesen typischen erdigen Biss, den man entweder liebt oder ... erst mal mit Ziegenkäse überbacken kennenlernen sollte. Und wie bei gutem Wein gilt auch hier: Boden, Klima und Verarbeitung haben zusätzlich Einfluss auf das Geschmackserlebnis.
Saisonale Küche: Heimspiel für die Rote Bete
Rote Bete ist vorgekocht und vakuumverpackt das ganze Jahr über in unseren Großmärkten erhältlich. Aber natürlich geht nichts über frische Knollen, die wir ab dem Spätsommer von regionalen Lieferanten beziehen. Zu den Hauptanbaugebieten in Deutschland zählen insbesondere Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Rote-Bete-Saison endet im März, es gibt also reichlich Gelegenheit, neue kreative Gerichte mit frischer Roter Bete auszuprobieren.
Ein weiterer Pluspunkt ist die gute Haltbarkeit. Kühl und dunkel im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt halten sich die Knollen bis zu zwei Wochen. Damit sie weniger Wasser verlieren, empfiehlt es sich, die Blätter vorher zu entfernen. Gekochte, nicht vakuumierte Rote Bete sollte man schneller verzehren. Sie hält sich im Kühlschrank nicht länger als zwei bis drei Tage.

Einsatzmöglichkeiten: von klassisch bis kreativ
Ob traditionell oder trendbewusst – Rote Bete kann beides. In der klassischen Küche kennt man sie als Salat mit Zwiebeln, als Suppe wie den osteuropäischen Borschtsch oder als Beilage in Essig eingelegt. Doch erst in der modernen Küche zeigt die Rote Bete, wie vielseitig sie wirklich ist. Als Carpaccio mit Ziegenkäse, geröstet im Ofen oder roh gehobelt im Salat bringt sie Farbe und Frische auf den Teller. Kreative Köpfe mixen sie zu Rote-Bete-Hummus, backen Brownies damit oder verwandeln sie in pinkfarbene Pasta-Füllung. Selbst als Saft im Smoothie oder im Rote-Bete-Latte macht das Traditionsgemüse eine gute Figur.
Auch in der Großküche spielt Rote Bete ihre Stärken voll aus: Sie lässt sich in vielen verschiedenen Gerichten einsetzen, bringt mit ihrer kräftigen Farbe optische Highlights auf den Teller und liefert obendrein reichlich Nährstoffe. Und dank guter Lagerfähigkeit und langer Haltbarkeit eignet sie sich ideal für die Verarbeitung in großen Mengen.
Und warum ist Rote Bete so gesund?
Rote Bete ist nicht nur lecker, sondern auch ein echtes Gesundheitswunder in Knollenform. Der Farbstoff Betanin unterstützt die Leber, wirkt entgiftend und kann sogar den Cholesterinspiegel senken. Ihre Antioxidantien schützen Zellen und Gefäße, stärken das Immunsystem und tun dem Herzen gut. Dank Eisen und Folsäure hilft sie gegen Müdigkeit und unterstützt die Blutbildung. Auch die oft verschmähten Blätter haben es in sich: Sie liefern mehr Kalzium als die Knolle selbst und schmecken im Smoothie richtig frisch. Und wer beim Sport mehr geben will, profitiert vom hohen Nitratgehalt, der die Durchblutung fördert und die Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt. Sprich: Das Prädikat Superfood trägt die Rote Bete mehr als zu Recht!
Verarbeitung: nichts für Reinlichkeitsfanatiker
Die Verarbeitung von Roter Bete hat den Ruf, eine kleine Schweinerei zu sein – und ganz falsch ist das nicht. Wer sich ohne Vorbereitung an die rohe Knolle wagt, wird schnell feststellen, dass Betanin nicht nur Lebensmittel färbt, sondern auch Hände, Kleidung, Schneidebretter und sogar den Fußboden, wenn man ungeschickt ist. Aber mit ein paar Tricks wird aus der Farbschlacht ein einigermaßen sauberes Vergnügen.
Die sieben besten Tipps und Tricks zur Verarbeitung von Roter Bete:
- Unbedingt Handschuhe tragen, wenn Sie nicht drei Tage lang mit pinken Fingern auffallen möchten. Auch eine Küchenschürze ist kein Fehler.
- Schneidebretter aus Kunststoff sind leichter zu reinigen als aus Holz – und nehmen die Farbe nicht dauerhaft an.
- Die Knolle vor dem Kochen nicht verletzen. Also nicht schälen oder anschneiden, sonst „blutet“ sie aus und verliert Farbe und Geschmack.
- Nach dem Kochen kurz abschrecken, dann lässt sich die Schale mühelos mit den Fingern abreiben – kein Messer nötig.
- Zitronensaft oder Essigwasser helfen, eingefärbte Hände oder Arbeitsflächen wieder sauber zu bekommen.
- Rote Bete in gekochtem Zustand lässt sich gut einfrieren. Am besten in Scheiben oder Würfeln portionieren.
- Für besonders feine Ergebnisse: Rote Bete mit einem Hobel oder Spiralschneider in hauchdünne Streifen schneiden – ideal für rohe Anwendungen.
Frische Rote Bete kann roh, gekocht, gebacken oder gedämpft verwendet werden. Roh ist sie schön knackig, leicht süßlich und perfekt für Salate oder als feine Carpaccio-Scheiben. Gekocht oder im Ofen gegart wird sie weicher, aromatischer und entwickelt ihre typischen erdigen Noten. Besonders das Garen im Ofen bringt ihre natürliche Süße zur Geltung: einfach in Alufolie einwickeln und bei ca. 180 Grad 40 bis 60 Minuten backen, je nach Größe. Danach lässt sich die Schale fast wie von selbst abziehen.
Ran an den Gemüsehobel!
Nachdem wir Ihnen jetzt die wichtigsten Verarbeitungstipps an die Hand gegeben haben, könnten Sie sie ja auch gleich mal anwenden. Zum Beispiel, indem Sie rohe Knollen schön fein hobeln und daraus ein köstliches vegetarisches Rote-Bete-Carpaccio zaubern – perfekt als feine Vorspeise oder leichter Snack.