Vegetarisch grillen mit Käse, Soja und Co.
Aubergine, Zucchini, Paprika und Maiskolben schmecken super vom Grill. Richtig sättigend ist Grillgemüse allein allerdings nicht. Doch was kann man grillen, wenn es kein Gemüsespieß sein soll? Welche kreativen vegetarischen und veganen Alternativen gibt es? Wenn Ihnen spontan Tofu und Halloumi einfallen, ist das schon mal richtig. Doch die Welt des vegetarischen Grillens ist viel größer.
Wir stellen Ihnen fleischfreie Grillalternativen vor, die überraschen, sättigen und richtig gut schmecken. Außerdem erfahren Sie, wie und mit welcher Ausstattung Sie sie auf dem Grill perfekt zubereiten und welche Marinaden und Beilagen dazu gut passen – für ein unvergesslich leckeres BBQ mit weniger oder ganz ohne Fleisch.

Grillen ohne Fleisch und Fisch – was kommt stattdessen auf den Rost?
Die gute Nachricht vorweg: Wenn Sie fleischfrei grillen möchten, stehen Ihnen mehr Möglichkeiten offen als je zuvor. Auch ohne Fleisch und Fisch lässt sich der Grill kreativ nutzen – ganz ohne auf industriell hergestellte Fleischersatzprodukte zurückzugreifen. Stattdessen geht es um authentische Lebensmittel mit Charakter:
Käse, Tofu, Tempeh oder Getreideprodukte wie Polenta und Falafel bringen Abwechslung, Geschmack und Konsistenz ins Spiel. Sie lassen sich marinieren, würzen, knusprig grillen – und sättigen zuverlässig.
Kurz: Wer vegetarische Alternativen sucht, muss den Fleischgenuss nicht imitieren, sondern kann sich kulinarisch vielseitig austoben.

Grillideen mit Halloumi, Paneer und Co.
Käse ist eine der beliebtesten fleischlosen Alternativen auf dem Grill. Wer streng vegetarisch lebt, muss hier allerdings ein wenig aufpassen, denn viele Käsesorten sind nicht ganz frei von tierischen Inhaltsstoffen.
Für die Zubereitung des Käses wird der Milch oft tierisches Lab zugegeben – ein Enzymgemisch, das aus dem Magen von Kälbern stammen kann. Deshalb sollte man bei einer ausschließlich vegetarischen Ernährungsweise die Hinweise auf der Käseverpackung genau studieren.
Bei Halloumi handelt es sich um einen halbfesten Käse aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenmilch, dessen Geschmack an Feta erinnert.
Zum Grillen eignet er sich besonders gut, weil er nicht schmilzt, sondern auf dem Rost seine Form behält. Roh hat Halloumi einen leicht quietschenden Biss, durch Röstaromen erhält er aber ein kräftiges Upgrade. Zum Grillen schneidet man den Käse vorab in etwa einen Zentimeter dicke Scheiben und pinselt ihn mit etwas Olivenöl ein. Wer mag, fügt Gewürze wie Chili, Knoblauch oder Zitronenschale hinzu.
Auf dem Rost braucht Halloumi pro Seite rund zwei bis drei Minuten, bis sich goldbraune Grillstreifen zeigen. Nur nicht zu lange grillen, sonst wird er zäh.
Der indische Frischkäse ist milder als Halloumi, auf dem Grill bekommt er durch Röstaromen eine herzhafte Note. Vor dem Grillen sollte Paneer in Würfel oder dicke Scheiben geschnitten und mariniert werden.
Zu den klassischen Marinaden zählt eine Joghurt-Gewürz-Mischung aus Kurkuma, Garam Masala, Kreuzkümmel und Knoblauch. Darin lässt man den Käse im Kühlschrank am besten mehrere Stunden lang durchziehen. Danach kann der Paneer direkt auf dem Rost oder auf Spießen gegrillt werden. Die Garzeit beträgt etwa drei bis vier Minuten pro Seite. Dazu passen Zwiebeln, Paprika und Tomate.
- Neben Halloumi und Paneer gibt es noch andere Käsesorten, die sich zum Grillen eignen – vorausgesetzt, sie bringen die nötige Festigkeit mit. Viele Supermärkte und Käsetheken bieten mittlerweile spezielle Grillkäse an. Diese sind meist hitzestabil, schmelzen nicht und kommen in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie mediterran gewürzt, mit Chili oder Kräutern der Provence.Beim Einkauf lohnt ein Blick auf die Zutatenliste: je kürzer und natürlicher, desto besser. Manche Produkte enthalten Zusatzstoffe, um die Grillfestigkeit zu erhöhen – das kann zulasten des Geschmacks gehen.
- Auch Manouri (ein griechischer Weichkäse aus Schaf- oder Ziegenmilch) eignet sich, wenn er vorsichtig gegrillt oder in einer Grillschale erhitzt wird.
- Provolone, ein halbfester italienischer Schnittkäse, kann ebenfalls direkt gegrillt werden – allerdings nur in dicken Scheiben und mit einer Grillplatte oder Aluschale als Unterlage.
- Feta hingegen sollte besser nicht direkt auf den Rost gelegt werden, da er schnell zerläuft. In Alufolie oder einer Grillpfanne mit Tomaten, Oliven, frischen Kräutern und einem Schuss Olivenöl gegart, wird er aber zur wunderbar cremigen Grillbeilage.
Beilagen, die gut zu Grillkäse passen
Grillkäse bringt ordentlich Geschmack mit – vor allem salzige, würzige Noten. Damit die nicht zu dominant werden, brauchen Halloumi, Paneer und Co. Beilagen, die Ausgleich schaffen. Ideal sind frische, leicht säuerliche oder fruchtige Komponenten sowie kohlenhydratreiche Sattmacher.
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Tofu und Tempeh richtig grillen
- Tofu hat einen Ruf, der ihm nicht ganz gerecht wird: langweilig, gummiartig, fade. Das stimmt, wenn man ihn einfach aus der Packung nimmt und auf den Grill legt. Doch Tofu kann unglaublich viel Geschmack aufnehmen und auf dem Rost richtig gut performen. Das Geheimnis liegt in der Vorbereitung. Am besten funktioniert fester Naturtofu. Pressen Sie ihn vor dem Marinieren, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen – das geht mit einem sauberen Geschirrtuch und etwas Gewicht. Danach in Scheiben oder Würfel schneiden und mindestens 30 Minuten in eine kräftige Marinade legen: Sojasoße, Sesamöl, Limettensaft, Knoblauch und etwas Ahornsirup sind ein guter Start. Weil Tofu gerne klebt, nutzen Sie zum Grillen am besten eine geölte Platte oder Aluschale. Alternativ können Sie den Tofu auf Spieße stecken. Die Grillzeit pro Seite beträgt drei bis fünf Minuten. Der Tofu sollte außen leicht gebräunt sein.
- Tempeh wird aus fermentierten Sojabohnen hergestellt und bringt mehr Biss und Eigengeschmack mit als Tofu. Auch er sollte vor dem Grillen mariniert werden. Besonders gut passen rauchige Aromen wie beispielsweise Liquid Smoke, Paprika oder spezielle BBQ-Gewürze. Wer mag, kann Tempeh vorher dünsten, das mildert den Fermentationsgeschmack etwas ab. Der Vorteil von Tempeh und Tofu ist, dass beide vegan, proteinreich und sehr vielseitig sind. Aber erst mit der richtigen Würzung werden sie zu echten Stars auf dem Grillteller.
Falafel vom Grill – Vorsicht, zerbrechlich
Werden Falafel selbst gemacht, können auch sie gegrillt werden: am besten auf Spießen oder in einer Grillpfanne, da sie leicht zerfallen. Für etwas mehr Stabilität kann man auch etwas Mehl oder Semmelbrösel unter die Masse geben.
Die perfekte Beilage zu Falafel-Spießen ist ein Dip aus Joghurt, Petersilie, Zitronensaft und Salz.
Getreide und Hülsenfrüchte als neue Stars
Wenn Vegetarisches auf den Grill soll, aber alle ordentlich Hunger mitbringen, sind Polenta, Kichererbsen und Falafel eine gute Idee. Denn Getreide und Hülsenfrüchte enthalten wertvolle Nährstoffe für eine ausgewogene fleischfreie oder fleischarme Ernährung. Außerdem lassen sie sich wunderbar herzhaft zubereiten. Als Beilagen passen Joghurt-Minz-Dips, Hummus, Tomatensalsa und Fladenbrot – und alles, was sonst noch nach Sommer schmeckt.

Pattys und Fladen aus Kichererbsen
Kichererbsen werden aufgrund ihres hohen Proteingehalts generell gerne als Fleischersatz verwendet. Zum Grillen kann man sie zusammen mit Mehl, Ei und Gewürzen zu einem Patty verarbeiten und daraus leckere vegetarische Burger zaubern.
Die gesunden Hülsenfrüchte sind ebenfalls die Basis für den aus Nizza stammenden Socca – einen herzhaften Fladen, bestehend aus Kichererbsenmehl, Wasser, Olivenöl
und Salz. Er kann in der Pfanne vorgebacken und anschließend gegrillt werden.
Polenta grillen – außen knusprig, innen cremig
Die traditionelle italienische Speise aus Maismehl wird häufig als Beilage wie Pasta oder Reis verwendet, lässt sich aber auch prima grillen. Dazu wird das Maismehl in kochendes Wasser oder in Brühe gerührt, bis ein Brei entsteht. Den kann man nach Belieben noch mit Rosmarin oder Parmesan verfeinern. Die Polenta in eine flache Form geben und auskühlen lassen. Anschließend in Scheiben oder Rauten schneiden, mit Öl bepinseln und auf den Grill legen. Grillzeit: ca. fünf Minuten pro Seite bei mittlerer Hitze.
Welche Ausstattung braucht man, um vegetarisch zu grillen?
Ein paar Hilfsmittel machen das Grillen von Tofu, Käse und Co. deutlich entspannter. Vor allem weiches oder kleinteiliges Grillgut braucht etwas Unterstützung:
- Grillplatte oder -pfanne: ideal für Tofu, Tempeh, Falafel oder Polentascheiben
- Aluschalen oder Grillkörbe: damit nichts durch den Rost fällt
- Spieße: halten weiche Zutaten in Form, vor allem bei Käse oder Grillgemüse
- Backpapier für den Grill: gibt’s im Handel – verhindert Ankleben und ist hitzebeständig
Egal ob Gas-, Kohle- oder Elektrogrill: Wichtig ist eine gleichmäßige, nicht zu hohe Hitze. Lieber etwas Geduld haben, dann bleibt alles schön saftig.
Marinaden und Beilagen – damit es nicht nur Gemüse zu Gemüse gibt
Auch beim Grillen für Vegetarierinnen und Vegetarier gilt: Die richtige Marinade macht den Unterschied. Mediterrane Marinaden mit Olivenöl, Rosmarin, Thymian, Knoblauch und etwas Zitronenschale verleihen Grillgut wie Halloumi oder Gemüse eine frische, würzige Note.
Wer es lieber asiatisch mag, kann auf eine Mischung aus Sojasoße, Sesamöl, frisch geriebenem Ingwer, Limettensaft und Chili setzen – perfekt für Tofu oder Tempeh. Für ein rauchiges BBQ-Aroma sorgt eine Marinade mit Paprikapulver, Rauchsalz, Ahornsirup und einem Spritzer Apfelessig. Wichtig ist, die Zutaten mindestens 30 Minuten in der Marinade ziehen zu lassen. So können sich die Aromen voll entfalten und die Textur wird schön saftig.
Ein gelungenes vegetarisches BBQ lebt außerdem von kreativen Beilagen. Sie machen aus gegrilltem Käse, Tofu oder Falafel eine runde Mahlzeit. Geröstetes Fladenbrot zum Beispiel eignet sich hervorragend, um Dips aufzunehmen oder gegrillte Käsestücke zu servieren.
Couscous- oder Bulgursalate mit Gemüse, frischen Kräutern und etwas Feta sorgen für Frische und Substanz auf dem Teller. Dips wie Hummus, Baba Ganoush oder klassisches Tsatsiki ergänzen das Grillgut um cremige, würzige Komponenten und machen das Essen abwechslungsreich.
Auch gegrillte Süßkartoffelscheiben oder Maiskolben mit Gewürzbutter dürfen nicht fehlen – sie bringen eine leichte Süße ins Spiel und sättigen zuverlässig. So entsteht ein stimmiges, vollwertiges Grillmenü, das auch ohne Fleisch alle überzeugt.

Herzhaft trifft fruchtig
Sie mögen Camembert mit Preiselbeeren, Bergkäse mit Feigensenf und Gouda mit Trauben?
Dann wissen Sie die Harmonie aus fruchtig und würzig zu schätzen.
Vermutlich werden Ihnen deshalb auch unsere Halloumi-Spieße mit Mango gefallen,
die Ihrem BBQ einen herrlichen Frischekick verleihen und die sowohl Fleischfans als auch vegetarische Gäste überzeugen.