Kraut & Rüben: ordentlich gesund und lecker!
Dass wir uns dem Grünkohl und der Steckrübe widmen, hat gleich mehrere Gründe: Beide haben im Winter Saison, kommen aus der Region, sind super gesund – und schmecken ganz hervorragend! Doch bevor wir Ihnen frische Rezepte für „Omas Gemüse“ auftischen, lassen Sie uns ein bisschen darüber sprechen, warum Kraut und Rüben für eine ausgewogene Ernährung einen wichtigen Beitrag leisten. Und natürlich geben wir Ihnen wie immer Tipps für die Zubereitung.
Der Eiskönig
Der Grünkohl – auch Braunkohl, Krauskohl oder Oldenburger Palme genannt – ist alles andere als ein zartes Pflänzchen. Denn der Blattkohl, der an dünnen, holzigen Stielen wächst, schmeckt am besten, wenn er kurz vor der Ernte Frost bekommen hat. Dann wandelt er nämlich Stärke in Zucker um, und sein Geschmack wird süßlich-würzig. Da die Kälte die Zellstrukturen des Grünkohls aufbricht, ist er zudem leichter verdaulich. Dann eignet er sich sogar als Salat.
Grünkohl sticht „Kollegen“
Die Frage, warum wir alle mehr Grünkohl essen sollten, beantwortet sich quasi von selbst beim Blick auf seinen Nährstoffgehalt: 100 Gramm haben bei rund 45 Kilokalorien weniger als ein Gramm Fett, dafür aber stolze 4,3 Gramm Eiweiß. Das ist ein Gramm mehr als die gleiche Menge Vollmilch. Von den 6,7 Gramm Kohlenhydraten sind 4,2 Gramm Ballaststoffe – das freut den Darm. Unter den „Kohl-Kollegen“ gilt der Grünkohl in Sachen Vitamine und Spurenelemente als echter Streber, denn er enthält mehr Provitamin A, Vitamin B2, Vitamin E, Vitamin K, Calcium, Folsäure, Phosphor und Eisen als die meisten anderen Sorten. Außerdem beeinflussen die in ihm enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel positiv und stärken das Immunsystem. Wegen seiner Senföle werden dem Grünkohl sogar krebshemmende Eigenschaften zugeschrieben.
Salat, Pizza, asiatische Gerichte: Werden Sie kreativ!
Nach so vielen Vernunftsgründen für den Grünkohl auf der Speisekarte folgen nun die kulinarischen. Denn Grünkohl ist vielseitiger, als viele denken. Für die Basis des bereits erwähnten Salats müssen Sie nicht viel tun: den Grünkohl einfach kurz andünsten, ihn mit einer Vinaigrette nach Wahl vermischen und für 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Oder Sie tauschen mal den Spinat auf der Pizza aus. Blanchieren Sie den Grünkohl dazu für 3 bis 4 Minuten, schrecken Sie ihn ab und drücken Sie die Flüssigkeit gut aus. Dann die Blätter in mundgerechte Stücke schneiden – und fertig sind sie für den Belag. Sollten Sie eigene Grünkohl-Gerichte kreieren wollen, trauen Sie sich ruhig etwas beim Thema Gewürze. Bereiten Sie Grünkohl beispielsweise asiatisch zu, indem Sie ihn mit etwas Chili, Knoblauch und Ingwer in Kokosöl anbraten und das Gericht mit Sojasoße, Curry und fernöstlichen Gewürzen abschmecken. Spannend ist auch eine fruchtige Zubereitung. Dünsten Sie den Grünkohl zusammen mit Äpfeln oder Birnen und geben Sie einen Schuss Zitronensaft hinzu. Abschließend salzen und pfeffern und mit einer Prise Zucker abrunden. Lecker! Aber natürlich haben auch wir eine Rezeptidee für Sie.
Wir fördern Lebensmittel
Während der Grünkohl bereits sein Comeback feiert, macht sich die Steckrübe – auch Kohlrübe genannt – noch warm. Wir möchten ihre Karriere gerne fördern, denn die unscheinbare Knolle bietet ebenfalls eine große kulinarische Abwechslung. So schmeckt sie als Rohkost zum Dip ebenso wie als Stampf, Suppe oder „Pasta“. Außerdem macht die Steckrübe dank gesunder Kohlenhydrate wunderbar satt bei nur wenigen Kalorien. Und obwohl sie zu fast 90 % aus Wasser besteht, steckt sie voller wertvoller Inhaltsstoffe, darunter Vitamin C, Betacarotin, Kalium, Magnesium und Calcium. Geschmacklich erinnert die bis zu 1,5 Kilogramm schwere Steckrübe, die als Kreuzung von Herbstrübe und Kohlrabi gilt, am ehesten an Kohlrabi. Ihre Schale ist weiß bis lila und recht dick. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Rübe schön prall und außen glatt ist, keine Flecken hat und nicht muffig riecht – dann ist sie nicht mehr frisch. Auch sind kleinere Knollen oft zarter als größere.
Schlanke Konkurrenz für die Kartoffel
Wer Steckrüben nur mit Eintopf verbindet, gehört entweder zu einer älteren Generation oder hat sich schlicht noch nicht viel mit ihnen beschäftigt. Macht nichts, dafür haben Sie ja uns. Probieren Sie die Steckrübe beispielsweise als Kartoffelersatz in Gratin oder Püree. Vor allem Figurbewusste und Abnehmwillige sparen auf diese Weise gerne Kalorien. Auch in der Pfanne lassen sich Steckrüben leicht zubereiten. Dazu garen Sie die Knollen zunächst vor und schneiden Sie dann in Scheiben oder Stifte. Anschließend in Öl braten, bis sie von allen Seiten schön gebräunt sind. Salzen und nach Belieben würzen, und schon haben Sie eine schmackhafte Gemüsebeilage. Ein schönes Pfannenrezept sind auch Steckrüben-Puffer, für das die Rübchen schlicht und einfach genauso verarbeitet werden wie Kartoffeln. Und sollten Sie aus Steckrüben doch einen Eintopf zubereiten wollen – was wir Ihnen keinesfalls ausreden möchten –, so verwenden Sie dafür doch mal exotische Gewürze wie Sternanis, Curry, Kurkuma und Koriander. Wir hauen das wiederentdeckte Gemüse heute in die Pfanne und machen Bratlinge daraus.